Koralmtunnel: Steiermark wird mit Kärnten verbunden

Koralmtunnel: Steiermark wird mit Kärnten verbunden
Riesige Tunnelbohrmaschinen arbeiten sich Meter für Meter durch den Berg. Im Bild: Semmering-Baustelle.

Läuft alles nach Plan, so wird der morgige Dienstag ein historischer Tag in der österreichischen Verkehrsgeschichte. Da soll in der Südröhre der Durchstich des Koralmtunnels erfolgen, der dann die Weststeiermark mit Unterkärnten verknüpft (siehe auch Grafik unten).

1000 Meter unter der Koralm auf der Kärntner Seite des Bergmassivs muss die Bohrmaschine „Mauli 1“, die sich aus der Steiermark in Millimeterarbeit in Richtung Kärnten vorarbeitet, auf den bereits bestehenden Stollen treffen. Der 33 Kilometer lange Koralmtunnel wird dann den längsten Eisenbahntunnel Österreichs darstellen. Die Röhre gilt als Kernstück der rund 5,4 Milliarden Euro teuren Koralmbahn, das aktuell größte in Ausführung befindliche Projekt zum Ausbau des österreichischen Eisenbahnnetzes. Graz und Klagenfurt sind derzeit per Bahn nur umständlich über Bruck an der Mur verbunden, rund drei Stunden beträgt die Fahrtzeit. Diese wird schließlich auf weniger als eine Stunde reduziert, wenn die 130 Kilometer lange Koralmbahn ihren Betrieb aufnimmt.

2024 wurde ursprünglich als Ziel zur Inbetriebnahme ausgegeben. Infrastrukturminister Norbert Hofer ( FPÖ) sprach zuletzt vom Jahr 2026 und gab die schwierigen geologischen Bedingungen innerhalb der Koralpe als Grund für die Verzögerung an.

Semmering

Im Juli wurde indes die nächste Hürde beim Bau des Semmeringbasistunnel zwischen Niederösterreich und der Steiermark gemeistert. 400 Meter unter der Erdoberfläche wurde die erste von zwei gigantischen Tunnelbohrmaschinen in Betrieb genommen. Die 120 Meter langen und je 2500 Tonnen schweren Giganten bohren sich neun Kilometer vom Fröschnitzgraben in der Steiermark in Richtung Gloggnitz.

Parallel dazu arbeiten sich die Mannschaften vom Portal in Gloggnitz dem Tunnelbohrer entgegen. Fast drei Kilometer haben sie bereits bewältigt, wegen der dort ständig wechselnden geologischen Bedingungen allerdings im Bagger- und Sprengvortrieb. So schaffen die Mineure vier bis sieben Meter pro Tag. Mit den Tunnelbohrmaschinen sind es hingegen 15 Meter und mehr. Dauern wird es noch bis zum Jahr 2026, bis der umstrittene Basistunnel fertig sein wird. Die insgesamt 27 Kilometer lange Röhre wird die Bahnfahrzeit zwischen Graz und Wien auf eine Stunde und 50 Minuten verkürzen. Personenzüge werden mit bis zu 230 km/h durch den Tunnel rasen. Fast 30 Jahre lang hat das 3,3 Milliarden Euro teure Projekt Politik, Bürgerinitiativen, Umweltschützer und Anrainer gespalten. Kritiker prangerten stets die „mutwillige Umweltzerstörung“ an.

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