Erzeugermilchpreis wieder über 30 Cent

Symbolbild
Die Talsohle für Milchbauern scheint durchschritten. Biobauern erhalten rund 13 Cent mehr pro Kilogramm Milch.

Nach dem Preistief im Sommer bekommen die heimischen Bauern wieder mehr Geld für ihre Milch. Der konventionelle Erzeugermilchpreis (natürlicher Fettgehalt) stieg im November auf 30,5 Cent netto pro Kilo nach 28,8 Cent im Oktober. Im Juni, Juli und August erhielten die Bauern aber nur etwas über 26 Cent.

Kostendeckend arbeiten die Bauern laut Expertenmeinung aber erst bei einem konventionellen Milchpreis von 35 bis 36 Cent. Deutlich besser geht es den österreichischen Biobauern: Die Molkereien zahlten für Biomilch im November rund 42,9 Cent/kg, geht aus aktuellen AMA-Marktdaten hervor.

Das EU-Hilfspaket für den Milchmarkt hat die Preissituation im Herbst leicht beruhigt: Um den Milchmarkt zu entlasten, zahlt die EU 14 Cent je Kilo nicht angelieferter Milch. Von Oktober bis Dezember wurden aufgrund der Abschlagszahlungen in Österreich rund 26.500 Tonnen weniger Milch angeliefert. Von Jänner bis März 2017 werden Milchbauern an die 40.000 Tonnen weniger Milch liefern als im Jahr davor.

Die Landwirtschaftskammer Österreich und der Bauernbund haben heute vorsorglich deponiert, dass sie gegen höhere Steuern auf Milch und Fleisch sind. Auslöser ist die Forderung des deutschen Umweltbundesamtes die Mehrwertsteuer in Deutschland auf tierische Produkte aufgrund der klimaschädlichen Folgen der Viehhaltung - Stichwort Methangase - zu erhöhen.

Statt mit dem ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent sollten tierische Nahrungsmittel in Deutschland künftig mit den regulären 19 Prozent besteuert werden, so das Umweltbundesamt.

"Fakt ist, dass Wiederkäuer und damit Rinder Methan emittieren, allerdings nicht in dem Ausmaß, wie in der Öffentlichkeit häufig vermittelt wird", so die Landwirtschaftskammer in einer Aussendung. Demnach würden die Methanemissionen aus dem Verdauungstrakt von Rindern für 4,1 Prozent aller Treibhausgas-Emissionen in Österreich verantwortlich sein.

Reduktion durch Zucht

Zudem sei die Branche laufend bemüht, die Emissionen weiter zu senken, wie etwa durch Zuchtarbeit, die Optimierung der Fütterung und Düngerlagerung oder -ausbringung. Weiters seien umfangreichere Treibhausgas-Einsparungen durch Anpassungen im Verkehr oder etwa bei der Heizenergie erzielbar.

ÖVP-Landwirtschaftssprecher und Bauernbundpräsident Jakob Auer ergänzte: "Die geschlossenen Futterkreisläufe, die typisch sind für die österreichische Milchkuhhaltung, wirken sich nachweislich positiv auf die CO2-Bilanz aus."

Das deutsche Umweltbundesamt hatte heute einen Bericht zu umweltschädlichen Subventionen in Deutschland veröffentlicht. Darin heißt es, die Landwirtschaft trage wesentlich zum Klimawandel bei und sei in Deutschland der Hauptverursacher von Methan- und Lachgasemissionen.

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