Die Wirtschaft schwächelt weiter, und die Menschen geben zu wenig aus

Die Wirtschaft schwächelt weiter, und die Menschen geben zu wenig aus
Die WIFO-Schnellschätzung zum 3. Quartal zeigt weiter keinen Aufwärtstrend.

Die heimische Wirtschaftsleistung ist auch im dritten Quartal 2024 nicht angesprungen. Gegenüber dem Vorjahr gab es ein Minus von 0,1 Prozent, gegenüber dem Vorquartal 2024 ein Plus von 0,3 Prozent. Der Rückgang in der Industrie- und Baukonjunktur setzte sich fort, während sich die Wertschöpfung in den Dienstleistungsbereichen uneinheitlich entwickelte. Die Konsumlaune der Haushalte bleibe "träge", so die WIFO-Schnellschätzung für das heurige dritte Quartal.

Die starken Einbußen aus 2023 sind noch nicht wieder aufgeholt

Nachdem die heimische Wirtschaft bereits Ende 2023 deutliche Einbußen verzeichnet hatte, verlief die Konjunktur im heurigen ersten Quartal (plus 0,2 Prozent) und im zweiten Quartal 2024 (plus/minus null) schwach, analysieren die Ökonomen des Wirtschaftsforschungsinstitutes. Industrie und Bauwirtschaft würden sich weiterhin in Rezession befinden und auch die Dienstleistungsproduktion bleibe überwiegend schwach. Handel und Verkehr stagnierten, ebenso wie Finanz- und Versicherungsleistungen und Grundstücks- und Wohnungswesen. Positiv auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wirkten sich die sonstigen Dienstleistungen und die öffentliche Verwaltung aus.

Weihnachten naht, der Handel muss sich auf wenig Konsum einstellen

Für den Handel, der sich gerade in den Kollektivvertragsverhandlungen befindet und auf das Weihnachtsgeschäft vorbereitet, gibt es keine guten Nachrichten: "Der private Konsum ist aber weiterhin sehr schwach und unter dem Vorjahresquartal", so die Wirtschaftsforscher am Mittwoch in einer Aussendung.

Die Wirtschaftsforscher von WIFO und IHS haben ihre Konjunkturprognose Anfang Oktober gegenüber der Juni-Schätzung stark nach unten korrigiert und rechnen nun mit dem zweiten Rezessionsjahr in Folge. Die Schwäche der Industrie, der Exporte und der nicht und nicht anspringende Konsum sind die Gründe dafür. Und auch 2025 fällt die erhoffte Erholung mit einem Wachstum von gerade einmal einem Prozent sehr verhalten aus.

Die Folge ist: Österreich falle im Vergleich zur Eurozone zurück und habe an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Die Sorgen um den Standort seien berechtigt - es gibt auch nur wenige gute Nachrichten, wie etwa eine sinkende Inflation. IHS-Chef Holger Bonin sagt: "Österreich hat in der EU die rote Konjunkturlaterne". "Österreich verharrt im Wachstumsloch", sagt WIFO-Chef Gabriel Felbermayr.

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