Konjunktur: Industrie-Abschwung hält an

Der der österreichischen Industrie hält nach Ansicht der Bank-Austria-Konjunkturexperten an. Trotz einer leichten Aufwärtsbewegung des vom Institut ermittelten Einkaufsmanagerindex im Oktober werde eine Fortsetzung dieser Entwicklung signalisiert. Jedoch bremse sich das hohe Tempo der Produktionsrückgänge etwas ein. In der Industrie gebe es den stärksten Job-Abbau seit einem Jahrzehnt.
Der Abschwung der österreichischen Industrie hält nach Ansicht der Bank-Austria-Konjunkturexperten an.

Der Abschwung der österreichischen Industrie hält nach Ansicht der Bank-Austria-Konjunkturexperten an. Trotz einer leichten Aufwärtsbewegung des vom Institut ermittelten Einkaufsmanagerindex im Oktober werde eine Fortsetzung dieser Entwicklung signalisiert. Jedoch bremse sich das hohe Tempo der Produktionsrückgänge etwas ein. In der Industrie gebe es den stärksten Job-Abbau seit einem Jahrzehnt.

Mit einer nur moderaten Verbesserung des UniCredit Bank Austria Einkaufsmanagerindex (EMI) auf 45,5 Punkte im Oktober (nach 45,1 im September) würden weiterhin sehr starke Geschäftseinbußen des Sektors signalisiert. Bereits den siebenten Monat in Folge liege der Index unter der Wachstumsschwelle, so Chefökonom Stefan Bruckbauer am Dienstag. Mittlerweile habe der Indikator den zweitschwächsten Wert seit sieben Jahren erreicht. Zugesetzt werde der Industrie weiter durch den schwächeren Welthandel infolge protektionistischer Tendenzen sowie durch die Brexit-Unsicherheiten.

Wegen des schwachen Neugeschäfts aus dem In- und Auslands haben die Betriebe laut Bruckbauer die Produktion im Oktober erneut stark gesenkt und die Beschäftigung deutlich verringert. Im Oktober gab es den sechsten Monat in Folge Produktionsrückgänge - die längste Kontraktionsphase seit 2011. Als Gründe für die deutlichen Auftragseinbußen nannten die Betriebe vor allem den Abschwung im deutschen Autosektor, so Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl.

Den vierten Monat hintereinander weisen die Daten auf eine Personalreduktion in der heimischen Sachgütererzeugung hin. Zudem hat sich laut Pudschedl das Tempo des Beschäftigtenabbaus gegenüber dem Vormonat nochmals leicht erhöht. "Der Rückgang der Beschäftigung erreicht mittlerweile das stärkste Niveau seit der Finanzkrise im Herbst 2009", so der Experte. Damit werde die heimische Industrie - die im ersten Halbjahr 2019 noch überdurchschnittlich stark zum Beschäftigungsanstieg in Österreich beitrug - für den Arbeitsmarkt "zunehmend zu einer Belastung".

In den heimischen Industriebetrieben scheinen sich die Konjunktursorgen mittlerweile zu verfestigen, konstatiert Bruckbauer in einer Aussendung. Seit vier Monaten übersteige die Zahl der Betriebe, die auf Jahressicht einen Rückgang der Produktion erwarten, jene der Unternehmen mit steigenden Aussichten.

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