Kocher will bei Krisenbekämpfung auf Qualifikation setzen

Kocher will bei Krisenbekämpfung auf Qualifikation setzen
Das erklärte der Arbeitsminister bei einer EU-Videokonferenz für Beschäftigung und Soziales.

Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) setzt in der Corona-Krisenbekämpfung auf Aus- und Weiterbildungsoffensiven. "Wie schnell wir den Arbeitsmarkt aus dieser Krise bekommen, hängt erheblich davon ab, wie weitreichend wir Qualifizierungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen", schrieb Kocher in einer Aussendung am Montag anlässlich eines virtuellen Treffens des EU-Rats für Beschäftigung und Soziales. Dabei verwies er auf die Corona-Joboffensive der Regierung.

Die EU-Minister nahmen bei ihrer Besprechung unter anderem die beschäftigungs- und sozialpolitischen Aspekte der Corona-Wiederaufbaupläne der EU-Staaten in den Fokus. Die EU-Staaten müssen bis Ende April sogenannte Aufbau- und Resilienzpläne (ARP) vorlegen. Mindestens 37 Prozent der Ausgaben je Land sollen dabei in den Klimaschutz gehen, ein Fünftel in die Digitalisierung. Österreich hat wie sechs weitere EU-Staaten noch keine Pläne vorgelegt.

Neben den Bereichen digitale Technologie sowie Umwelt und Nachhaltigkeit gehört laut Kocher auch der Pflegebereich zu den zukunftweisenden Branchen. "Die Pandemie hat den Strukturwandel in der Arbeitswelt beschleunigt. Umso wichtiger ist es, Branchen, die davon betroffen sind zu fördern, um vorbereitet zu sein, wenn die Konjunktur wieder Fahrt aufnimmt", so Kocher.

Den jüngst von der Europäischen Kommission präsentierten Aktionsplan zur Europäischen Säule Sozialer Rechte begrüßte Kocher mit Blick auf die verstärkte Berücksichtigung von Gruppen mit besonderen Bedürfnissen. Zugleich zeigte er sich zurückhaltend bezüglich einer Vielzahl an Initiativen, heißt es in der Mitteilung. "Bei der Umsetzung der Maßnahmen müssen jedenfalls der Subsidiaritätsgrundsatz und die Verträge beachtet werden, die die Kompetenz der EU in der Sozialpolitik definieren", so Kocher.

Auch eine Orientierungsaussprache zu Gleichstellung, Nichtdiskriminierung und Diversität führten die EU-Minister. Insbesondere sollte ein Austausch darüber stattfinden, welche Maßnahmen sie als erforderlich erachten, um weitere Fortschritte in diesem wichtigen Bereich zu erzielen.

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