Kleine IT-Firmen in Existenz bedroht

Die Software-Plattform für KI funktioniert wie ein Baukasten
Während Software-Konzerne gute Geschäfte machen, haben kleine Dienstleister empfindliche Ausfälle.

Der Verband Österreichischer Software Industrie (VÖSI) sieht durch die Coronakrise viele Kleinstfirmen in der IT- und Software-Branche vor dem Aus. Kleinfirmen hätten stärker zu leiden als Konzerne und andere Großbetriebe.

Der Sektor bestehe in Österreich zu rund zwei Drittel aus Ein-Personen-Unternehmen (EPU), die vom Projektgeschäft oder Outsourcing leben - das in einigen Branchen wie dem Tourismus oder im Gastro- und Event-Bereich völlig zum Erliegen gekommen sei.

"Im schlimmsten Fall könnte aufgrund der Coronakrise ein Viertel bis zu einem Drittel der Kleinstfirmen pleitegehen", erklärte VÖSI-Präsident Peter Lieber am Montag in einer Aussendung. Die EPU würden als erste in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Aufträge verlieren.

Das Projektgeschäft lebe von enger persönlicher Zusammenarbeit, realen Treffen und ständigem Austausch. Projekte würden aufgeschoben, Neuaufträge hätten sich verzögert. IT sei eine unterstützende, supportende Branche sei. Gehe es der Wirtschaft schlecht, verliere auch die IT-Branche ihre Kunden, so Lieber.

Große profitieren

Von der Krise profitiert hätten dagegen vor allem globale Riesen wie Microsoft, Google, SAP oder große heimische Software-Unternehmen wie Tricentis, BMD oder Fabasoft.

Insgesamt zähle die heimische Software-Industrie jedoch zu den Gewinnern der Coronakrise. Denn die Umstellung auf Homeoffice und die staatliche Investitionsprämie von 14 Prozent hätten für einen Digitalisierungsschub gesorgt und würden der Branche 2020 insgesamt einen Mehrumsatz von sieben bis acht Prozent beschert haben, schätzt Lieber. Im Rekordjahr 2019 hätten die größten 1.000 heimischen IKT-Firmen laut "Computerwelt" mit knapp 93.000 Mitarbeitern rund 26,4 Mrd. Euro erwirtschaftet.

Für 2021 ist der VÖSI-Präsident optimistisch: "Wir hoffen auf eine Entspannung der Situation." Neben der IT-Security, die bei der raschen Umstellung auf Homeoffice und Remote-Work vielfach vernachlässigt worden sei, würden 2021 auch die Themen Cloud-Umstellung, Automatisierung, Prozess-Optimierung und KI-Einsatz eine große Rolle spielen.

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