Klein- und Mittelbetriebe erhalten Förderung für schnelles Internet
Der Ausbau des schnellen Breitband-Internets via Glasfaserkabel geht in Österreich nur schleppend voran. Fast zwei Drittel der 330.000 heimischen Klein- und Mittelbetriebe (KMU) haben noch immer keinen Zugang zum Breitband-Internet. Besonders am Land ist die Versorgungslage unbefriedigend.
Manchmal sind es aber auch die Betriebe selbst, die aus finanziellen Gründen mit Neuanschaffungen zögern. Um ihnen diesbezüglich unter die Arme zu greifen, stellt das Infrastrukturministerium jetzt 21 Mio. Euro an Fördermittel zur Verfügung. Gefördert wird maximal die Hälfte der einmaligen Kosten für die Herstellung des Anschlusses an den nächsten Glasfaser-Zugangspunkt (POP). Die Förderhöhe beträgt mindestens 2000 Euro und maximal 50.000 Euro. "Wir gehen davon aus, dass es sehr viele geben wird, die sehr viel weniger kosten werden als 50.000 Euro", sagte Infrastrukturminister Jörg Leichtfried bei der Präsentation. Wie viele Betriebe die Förderung in Anspruch nehmen werden, könne noch nicht abgeschätzt werden.
Auch für EPU
Als "KMU" gelten Betriebe mit weniger als 250 Mitarbeitern, auch Ein-Personen-Unternehmen (EPU) können sich die Anbindung an die Glasfaser-Infrastruktur fördern lassen. Die Breitband-Förderung sei von anderen Förderungen unabhängig, betonte der Minister. Interessenten sollten sich rasch bewerben, das Geld steht nur so lange zur Verfügung, bis es verbraucht ist. Zuständig für die Abwicklung ist die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).
Die Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk, Renate Scheichelbauer-Schuster, sieht wegen der Digitalisierung in nahezu allen Branchen Bedarf für Highspeed-Internet. Als Beispiel nennt sie Kfz-Werkstätten, wo Reparatur oder Wartung von Elektronikteilen im Auto ohne schnelle Verbindung und Vernetzung mit dem Auto-Hersteller nicht mehr möglich ist. Kritik an der Förderaktion kommt vom Verband der Alternativen Telekom-Anbieter (VAT). Dieser hätte sich eine technologieneutrale Anschluss-Förderung gewünscht. Zumindest im Projektgeschäft erwarten sich die alternativen Betreiber zusätzliche Aufträge.
Breitband-Milliarde
Von der "Breitband-Milliarde" der Regierung sind laut Leichtfried die ersten 200 Millionen schon verbraucht, der aktuelle "Call" umfasse 140 Millionen Euro. Der VAT kritisierte zuletzt, dass die ausgeschriebenen Förderungen überwiegend auf den ehemaligen Monopolisten A1 zugeschnitten seien und alternative Telekomnetzbetreiber dadurch einen strukturellen Nachteil hätten. Nach Auswertung der bisherigen Verfahren zeigte sich jedenfalls, dass die A1 bei fast 90 Prozent aller Ausschreibungen den Zuschlag erhielt.
Nähere Infos zur Breitbandförderung für KMU finden Sie hier
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