"Klarer Trend zum Firmen-Tablet"

Apple iPad
Immer mehr heimische Unternehmen rüsten Mitarbeiter mit iPads aus.

Tablet-Computer machen sich nicht nur auf Couch-Tischen und in Umhänge-Taschen breit, sondern auch am Schreibtisch. In den USA sind iPads am Arbeitsplatz bereits gang und gäbe: Polizisten in Kalifornien haben sie auf Streife, Ärzte in St. Louis nehmen sie zur Visite mit und Piloten von United Airlines haben sie im Cockpit dabei. Auch in Österreich setzen immer mehr Unternehmen auf die mobilen Touchscreens.

Zwar habe der Desktop-PC im Unternehmen noch lange nicht ausgedient, aber: „Es gibt einen klaren Trend zum Tablet“, sagt Bernhard Bruckner von Kapsch über die steigende Nachfrage seitens Tablet-Lösungen für Unternehmen. Kapsch hat nicht nur selbst etwa 50 iPads im Vertrieb und im Marketing im Einsatz, sondern versorgt als führender österreichischer IT-Ausstatter (offizieller Microsoft- und auch Apple-Partner) andere Firmen mit Tablet-Computern.

Einfache Integration

Die Fritz Holter GmbH etwa, ein Spezialist für Sanitär und Heizungsanlagen aus Wels mit 600 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mehr als 200 Millionen Euro, hat gemeinsam mit Kapsch eine Vertriebslösung auf Apples iPad umgesetzt. „Einerseits können wir jetzt die User Experience des iPads für Produktpräsentationen nutzen und andererseits ist die Lösung optimal und sicher in unsere bestehenden Prozesse und Systeme eingebettet“, so Markus Hiegelsberger, IT-Leiter der Fritz Holter GmbH.

Laut Kapsch-Manager Bruckner würden sich von KMU bis zu Großunternehmen immer mehr Firmen für die Tablets interessieren. „Für ein 50-Mann-Unternehmen lässt sich das schon sehr preisgünstig integrieren, und auch bei Großunternehmen reden wir nicht von Millionenbeträgen.“ Neben dem iPad von Apple sei derzeit natürlich auch das auf Touchscreens optimierte Windows 8 ein großes Thema. „Da ist noch nicht klar, welche Formfaktoren, etwa Convertibles oder Tablets mit ansteckbaren Tastaturen, sich durchsetzen werden.“

Rahmen schaffen

Bei der Einführung von Tablets im Unternehmen geht es aber nicht nur um die technische Umsetzung, sondern auch um die Schaffung von organisatorischen Rahmenbedingungen. „Es müssen Nutzungsbedingungen zwischen Geschäftsführung, Betriebsrat und den Mitarbeitern vereinbart werden, etwa was die private Nutzung angeht“, sagt Bruckner.

Ob Tablets für Bankberater das Richtige sind, testet die Erste Bank derzeit in einem Testlauf, der bis Mai 2013 dauert. In Filialen am Kepplerplatz, in der Gudrunstraße oder am Elterleinplatz wird Kundenbetreuung seit November auch auf Windows-8-Tablets mit der eigens entwickelten Software „Finanz-Check“ gemacht. „Erst einmal ist die störende Trennung durch den Bildschirm weg. Der Berater hat ja nichts zu verstecken und durch die relativ neue Tablet-Technologie wird es möglich, miteinander die Dinge am Tablet noch besser zu verfolgen“, so Erste-Bank-Sprecher Christian Hromatka. „Man ist damit außerdem ortsunabhängig und muss nicht zwingend immer dort sitzen, wo ein Computer steht, sondern kann auch mal in eine gemütliche Sitzecke wechseln.“

Das Feedback von Kunden und Beratern sei recht positiv. „Es ist einfach eine zeitgemäße, angenehme Art des Arbeitens. Kunden können während des Gesprächs besser mitschauen“, so Hromatka. Ein Ersatz für den Stand-PC am Arbeitsplatz seien Tablets aber nicht. Administrative Tätigkeiten im Hintergrund würden nach wie vor am großen Bildschirm erledigt.

Drei Betriebssysteme

iOS

Apples Tablet-Computer hat hinsichtlich Marktanteil die Nase weit vorne. Einer der großen Vorteile: Es gibt immens viele Programme für die Geräte, die auch Firmen brauchen.

Android

Googles Android-Software ist der große Herausforderer von Apples iOS. Die Auswahl an Geräten ist sehr groß, die Bandbreite an erhältlichen Varianten des Betriebssystems (Fragmentierung) aber auch.

Windows 8

Ob sich Microsofts Betriebssystem Windows 8 auf Tablets durchsetzen wird, bleibt derzeit noch abzuwarten.

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