Im Vatikan ist nur Bares Wahres

epa03517746 The image of the Pontiff is broadcast on a large screen for the benefit of the gathered faithful as Pope Benedict XVI delivers his "Urbi et Orbi" blessing from the central balcony of St. Petrer's Basilica, on the day of Christmas festivity, Vatican, 25 December 2012. EPA/MAURIZIO BRAMBATTI
Im Kirchenstaat werden derzeit weder Bankomat- noch Kreditkarten akzeptiert - aus Antikorruptionsgründen.

Seit Beginn des Jahres wird im Vatikan nur mehr Bargeld akzeptiert. Bei Einkäufen in der Apotheke, im Supermarkt, sowie in den Briefmarken- und Münzenshops des Vatikans werden weder Bankomat- noch Kreditkarten akzeptiert.

Der Grund: Die Deutsche Bank Italia untersteht als in Italien ansässige Bank den italienischen Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche. Die Bank habe jedoch das Kartenzahlungssystem im Vatikan aktiviert, ohne die notwendige Genehmigung bei der italienischen Notenbank zu beantragen. Daraufhin setzte die Banca d'Italia das Zahlungssystem im Vatikan außer Betrieb.

Das Governatorat des Vatikanstaates, das für die Finanz- und Haushaltspolitik des Kleinstaates zuständig ist, bestätigte, dass elektronische Zahlungssysteme im Vatikan zurzeit nicht funktionieren. Noch unklar ist, wann sie wieder aktiviert werden können.

Auf der Suche nach Transparenz

Der Vatikan ist schon seit Monaten bemüht, für mehr Transparenz in seinem Finanzsystem zu sorgen und ein effizienteres System zur Bekämpfung der Geldwäsche aufzubauen. So erhielt der Vatikan im Juli vom Expertenkomitee des Europarats "Moneyval" ein positives Zeugnis über die Transparenz seiner Geldgeschäfte. Der Vatikan erfülle die internationalen Standards von Moneyval in neun von 16 Kernpunkten – und konnte so verhindern, auf die Liste jener Länder gesetzt zu werden, die nach internationalen Standards gravierende Mängel bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung aufweisen.

Kommentare