Kaum Chancen auf Wachstum in der Bio-Branche

Kaum Chancen auf Wachstum in der Bio-Branche
Konkurrenz um Marktanteile wird härter. Studie empfiehlt Ausbau der Forschung

Bislang ist der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen mit Biolandbau in Österreich kontinuierlich auf 26 Prozent gestiegen. Dieser Trend wird so nicht weiter andauern, weil die Konkurrenz um Marktanteile für Bio-Lebensmittel härter wird.

Die EU hat als Ziel für die Landwirtschaft einen Bio-Flächenanteil von 25 Prozent pro Mitgliedsstaat vorgegeben. Polen etwa hat aktuell einen Anteil von 0,5 Prozent. Es werden daher viele EU-Mitgliedsstaaten mit großer landwirtschaftlicher Produktion in den kommenden Jahren ihre Bioproduktion deutlich anheben.

In Österreich werden aktuell mehr Biolebensmittel erzeugt, als im Inland verkauft werden können. Doch künftig wird durch die europaweit steigende Menge an Biolebensmittel die Konkurrenzdruck in den Exportmärkten steigen.

Neue Studie

Das Landwirtschaftsministerium hat das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (Fibl) mit einer Studie zu diesem Thema beauftragt. Der Landwirtschaftsexperte und Obmann von Fibl-Österreich, Urs Niggli, sieht auch unter den neuen Rahmenbedingungen Chancen für die heimischen Biobetriebe. Allerdings besteht Reformbedarf. Notwendig sind neben dem Ausbau der Direktvermarktung auch eine verstärkte Verarbeitung der Biolebensmittel in Österreich sowie weitere Absatzmärkte wie etwa Schulküchen oder Kantinen.

Niggli empfiehlt weiters die Forschung im Bereich der Biolandwirtschaft deutlich auszubauen. Derzeit sind in Europa die Staaten Dänemark, Deutschland und die Schweiz in diesem Bereich führend. Der Agrarexperte ist überzeugt, dass Österreich auch mehr Geld von der EU für diesen Bereich bekommen könnte. Österreich soll zur Nummer Eins bei der Bioforschung werden.

Wie wichtig es ist, die Wertschöpfungskette in der Biolandwirtschaft zu verbessern, zeigt ein Beispiel. Die Preise für Biogetreide sind wegen mangelnder Nachfrage deutlich gesunken. Die Biobauern mussten ihr Korn fast zum gleichen Preis verkaufen wie die konventionellen Bauern. Mehr Förderungen wird es nicht geben. Schon jetzt sind die Subventionen für Bioanbau deutlich höher als für die konventionelle Landwirtschaft.

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