Aufnahmetests stehen an: Manche Fachhochschulen kämpfen um Bewerber

Aufnahmetests stehen an: Manche Fachhochschulen kämpfen um Bewerber
Eine durchwachsene Bilanz ziehen heimische Fachhochschulen nach zwei Jahren Pandemie. Einige von ihnen kämpfen mit Bewerberrückgängen, bei anderen sind Covid-Erkrankungen schon ein Teil des Studiums.

Die Pandemie hat den Studienbetrieb an Fachhochschulen auf den Kopf gestellt. Lehrveranstaltungen  fanden in den vergangenen zwei Jahren häufig online statt. Für die Präsenz gelten nach wie vor strenge Auflagen. Beim Rundruf des KURIER wird deutlich, dass die Fachhochschulen große Anstrengungen unternommen haben, um ihren Studierenden ein fristgerechtes Studieren zu ermöglichen.

Andrang lässt nach

Und trotzdem, bei manchen macht sich der zweijährige Ausnahmezustand in den Bewerberzahlen bemerkbar.  „Der Andrang  hat merklich nachgelassen“, sagt etwa Michael Rabl, Dekan der Welser Fachhochschule. Zählte man vor der Pandemie noch rund 2.200 Studierende, sind es aktuell rund 2.000. Vor allem die Bewerbungen aus dem Ausland seien  zurückgegangen. „Davor kam jede Zweite nicht aus Österreich. Covid hat das schon sehr verändert.“

Von einem Motivationsrückgang bei den Studierenden  erzählt Stefan Fitz-Rankl, Geschäftsführer der Fachhochschule Vorarlberg. „Die Belastung ist  spürbar, unsere Dropout-Quote hat sich aber glücklicherweise nicht erhöht.“ Auch von einem Rückgang der Bewerberzahlen möchte er nicht  sprechen. „Was wir merken, ist eine größere Zurückhaltung bei der Entscheidung für einen Masterstudiengang.“ 

Covid schlägt sich auch in den Inhalten nieder

Doch nicht nur bei den Zahlen hat sich Covid-19 niedergeschlagen, auch in den Lehrinhalten und deren Vermittlung.  „Wir haben aus der Pandemie gelernt und werden Dinge, die gut funktioniert haben, auch für die Zukunft übernehmen“, sagt Rabl. So will man etwa bei der Online-Lehre Studierenden mit guten Formaten entgegenkommen.

Auch an der FH Campus Wien, befinde man sich derzeit in einem Transformationsprozess hinsichtlich Online-Lehre, wie der stellvertretende akademische Leiter Arthur Mettinger erzählt. Vor allem in berufsbegleitenden Studiengängen soll diese künftig verstärkt angeboten werden. Außerdem werden Covid-Erkrankungen bereits in bestehende Lehrveranstaltungen  integriert. In der Physiotherapie  denke man auch verstärkt in Richtung Long Covid. „Wir sind hier dem Aktualitätsprinzip verpflichtet. Spezielle Anforderungen der Praxis, wie derzeit durch Corona bedingt, müssen aufgegriffen werden.“ 

Ein FH-Überblick:

Im Studienjahr 1994/1995 starteten die ersten Fachhochschulgänge in Österreich, 693 Studenten wagten damals den Feldversuch. Seitdem gibt es einen stetigen Zuwachs. Im Schuljahr 2020/21 waren  58.735 ordentliche Studierende inskribiert. Als größte Fachhochschule des Landes ist derzeit die FH Campus Wien mit 6.756 ordentlichen Studierenden im Wintersemester 2020/21.   

Insgesamt 21 Fachhochschulen gibt es hierzulande. Sie bieten die unterschiedlichsten Studienrichtungen, von natur-, sozial-, wirtschaftswissenschaftlich über technischen bis zu künstlerisch, an. 

Als älteste Fachhochschule Österreichs gilt die FH Wiener Neustadt.  

Kommentare