Zum Weltfrauentag - Ida Pfeiffer: Ohne sie, hätten Museen weniger

Zum Weltfrauentag - Ida Pfeiffer: Ohne sie, hätten Museen weniger
Der KURIER zeigt fünf österreichische Pionierinnen, die die Welt verändert haben.

Fünf Entdeckungen, ohne die wir heute nicht leben könnten oder wollten. Fünf österreichische Pionierinnen, die die Geschichte mit ihren Neuerkundungen geprägt haben. Fünf bemerkenswerte Frauen, die diese Woche - zum Weltfrauentag am 8.3. - vor den Vorhang geholt werden. 

Pionierin Nummer Vier: Ida Pfeiffer

Man könnte sagen, dass Abenteurerin Ida Pfeiffer auf den richtigen Moment gewartet hat. Denn laut Biografen war sie schon als Kind von der Idee durch die Welt zu reisen angetan. Doch ihre Mutter hatte andere Pläne und es sollten noch viele Jahre vergehen, bevor sie ihren Traum erfüllen und als erste Österreicherin den Globus erkunden würde.

Genauso wie der Künstler ein unstillbares Verlangen zu malen in sich fühlt und der Poet seinen Gedanken freien Lauf lassen muss, fühlte ich mich gedrängt von einem unbezwingbaren Wunsch, die Welt zu sehen

von Ida Pfeiffer, Abenteurerin und Entdeckerin

Ida Pfeiffer (geboren Ida Laura Reyer) kam am 14. Oktober 1797 in Wien auf die Welt und heiratete (auf Wunsch ihrer Mutter) den wesentlich älteren Advokaten Mark Anton Pfeiffer. Nach ihrer Hochzeit zogen sie nach Lemberg.  Herr Pfeiffer hatte ständig Geldsorgen und reiste -auf der Suche nach Arbeit- ins Ausland. Mit ihren beiden Söhnen beschloss Ida Pfeiffer wieder zurück nach Wien zu ziehen und lebte fortan von ihrem Ehemann getrennt.

Die erste Reise

Nach dem Tod ihrer Mutter und ihres Mannes wagte Pfeiffer (damals vierundvierzig) den Sprung: Sie pilgerte nach Jerusalem. Auf ihrer Reise besuchte sie jedoch auch gleich Konstantinopel, den Libanon, Damaskus, Ägypten und Palästina. Von diesem Zeitpunkt an konnte sie nichts mehr stoppen: Sie wurde Reiseschriftstellerin, Forschungsreisende und Sammlerin von Naturalien und Ethnographica. Mehr als 4.000 Objekte, die sie gesammelt hatte, landeten übrigens im Naturhistorischen Museum Wien.

Insgesamt begab Ida Pfeiffer sich auf fünf große Expeditionen. Zwei davon waren Weltreisen, die Jahre dauerten. Sie war in Madagaskar, Brasilien, Chile, Tahiti, Hongkong, Singapur und im Süden Indiens. Sie war auch die erste europäische Frau, die furchtlos die Insel Borneo durchquerte. In ihren Aufzeichnungen berichtet sie von einer Tigerjagd, einem Ritt mit einer Karawane durch die Wüste und einer Verwicklung in innenpolitische Unruhen.

Die letzte Reise

In ihren Reiseberichten liest man nicht nur Spannendes über die Entdeckungen einer bürgerlichen Frau, sondern sie enthalten auch für die Forschung sehr interessante Einblicke in Botanik, Politik, Geografie, Zoologie und Ethnologie.

Auf Initiative von Alexander von Humboldt und Carl Ritter wurde Ida Pfeiffer in mehrere Forschungsgesellschaften aufgenommen werden.

1858 starb sie nach 240.000 Kilometern zur See, 32.000 Kilometer zu Land und einem fehlgeschlagenen Versuch nach Australien zu besuchen, an den Folgen von Malaria in Wien. Beerdigt wurde Pfeiffer auf dem St. Marxer Friedhof, später wurde sie jedoch als erste Frau in ein Ehrengrab am Zentralfriedhof umgebettet.

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