„Wir finden keine Frau“ ist kein Argument mehr

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Eine neue Plattform will Top-Managerinnen vermehrt in die Chefetagen der Unternehmen bringen

Das Thema ist akut, in den vergangenen Jahre ist wenig weitergegangen. An der Mann-Frau-Verteilung in den Top-Etagen dieses Landes ändert sich nur sehr langsam etwas. Nach einer aktuellen Untersuchung der Arbeiterkammer Wien liegt der Anteil von Frauen in österreichischen Aufsichtsräten bei rund neun Prozent. In den Top 50 börsennotierten Unternehmen Europas halten Frauen nur elf Prozent aller Sitze in den Führungsgremien.

Eine neue Plattform will nun dazu beitragen, den Frauenanteil in Spitzenpositionen zu erhöhen. „Female Capital by Lindlpower“ soll Managerinnen der ersten und zweiten Führungsebene und Unternehmen zusammenbringen. „Die Unternehmen sagen, sie wollen Frauen in Managementpositionen – jetzt liefern wir ihnen die Datenbank“, “, erklärt Gründerin Manuela Lindlbauer, seit vielen Jahren renommierte Personalberaterin. Aktuell sind 190 Managerinnen gespeichert.

„Wir sind dabei, die Lebensläufe dieser Frauen aufzustellen. Allesamt Frauen, die schon in guten Positionen sind und die eine Führungsposition übernehmen könnten“, so die Initiatorin.

700 Kandidatinnen

Lindlbauer glaubt an ein Potenzial von 500 bis 700 Frauen, die in der ersten Ebene von Unternehmen mitspielen können. „Wichtig ist, dass wir auch jene Frauen in diese Datenbank bringen, die in der Öffentlichkeit nicht präsent sind.“ Sie will, dass sich diese Frauen melden. Wie das geht? „Persönlich und ausschließlich über mich“, sagt die Personalberaterin. In Kontakt treten könne man am besten per eMail, Vertraulichkeit sei selbstverständlich.

Female Capital will über zwei Vertriebsschienen arbeiten: „Unternehmen können direkt auf uns zukommen und ihre Wunschkandidatin finden. Auf der anderen Seite können aber auch andere Headhunter mit uns in Kooperation treten und die Datenbank nützen.“ Das erste Feedback sei gut, die Nachfrage sei sehr groß, eben weil das Thema gerade vielerorts diskutiert werde. Der Druck auf Unternehmen, ihre Führungsgremien stärker zu diversifizieren, würde auch heuer noch einmal größer werden. Das Thema werde in Politik, durch Interessensvertretungen, WKO und IV stark gefördert. Jetzt müssen nur noch die Unternehmen nachziehen, um den Frauenanteil auch in der Statistik sichtbar zu machen. INFO: Auf www.lindlpower.com gibt es ab sofort Infos und Kontakt zu Female Capital.

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