WIGEV-Anwerbe-Bonus: Was eine 1.000-Euro-Prämie bringen soll

Generaldirektorin des Wiener Gesundheitsverbunds Evelyn Kölldorfer-Leitgeb über den Anwerbe-Bonus und was er bringt  
Der Wiener Gesundheitsverbund startet mit einer neuen Maßnahme gegen den Fachkräftemangel. Wie der Anwerbe-Bonus helfen soll

KURIER: Der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) bietet eine 1.000-Euro-Prämie für alle Mitarbeiter, die neues Personal erfolgreich anwerben. Der Bonus wird mit dem Gehalt ausbezahlt. Warum wurde diese Maßnahme ergriffen? Was macht sie effektiv?

Evelyn Kölldorfer-Leitgeb: Ich bin davon überzeugt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am authentischsten für Unternehmen sprechen können. Sie kennen den WIGEV in- und auswendig und wissen deswegen auch sehr gut, wer ins Team passt.

Außerdem haben Unternehmen, die eine solche Maßnahme schon länger anbieten, etwas festgestellt: Durch eine Empfehlung eingestellte Mitarbeiter identifizieren sich stärker mit ihren Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber und bleiben deswegen auch länger dabei. Wir stärken also die langfristige Mitarbeiter-Bindung.

Das Geld erhält man nach sechs Monaten, wenn die angeworbene Person weiterhin beim WIGEV angestellt ist: Warum sind sechs Monate der Maßstab?

Wir haben uns an den Erfahrungswerten aus der Wirtschaft und Wissenschaft orientiert. Zum einen braucht es einen überschaubaren Zeitraum. Denn sonst erscheint das Ziel kaum erreichbar und die Möglichkeit wird nicht oder zu wenig genutzt.

Gleichzeitig muss es auch ein ausreichend langer Zeitraum sein, da wir ja durch die Aktion langfristig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten wollen. Nach einem halben Jahr können wir schon gut beurteilen, ob die Person tatsächlich bei uns bleiben möchte.

Wer kann angeworben werden? In welchen Bereichen wird gesucht?

Alle Einrichtungen des WIGEV können vom Bonus profitieren. Nur Lehrlinge sind ausgenommen. Um den Betrieb in unseren Einrichtungen am Laufen zu halten, brauchen wir pflegerisches und medizinisches Personal genauso dringend wie Techniker, Wäscher und Stationssekretäre.

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