Tipp Eins: Das Ass im Ärmel
Es war ein Zufall, dass sie damals in Australien bei Mercedes Benz anfing, aber schon damals, in ihren Zwanzigern, wurde Netta Kellett eine Sache klar: Ein persönlicher Zugang zur Thematik und eine spezielle Expertise sorgen für Überraschung:
Tipp 2: Die Suche nach “Yoda”
Strategisch ging Netta Kellett bei ihrer Suche nach dem richtigen Mentor vor. Wichtig war ihr, dass es ein Mann sein soll, denn “vielleicht kann ich mir etwas abschauen." Als eine von wenigen Frauen in einem Unternehmen wollte sie ihr Selbstbewusstsein stärken und lernen, sich durchzusetzen. Dabei nahm sie sich ihren männlichen Kollegen zum Vorbild:
Tipp 3: Hilfe annehmen und anbieten
Es gehört Mut zur Pionierarbeit dazu, meint Kellett zur Zukunft der Arbeitswelt. Deswegen ist ein gutes Netzwerk umso hilfreicher. Ob über soziale Medien, auf Job-Events oder im eigenen Unternehmen: Frauen sollten sich mehr untereinander austauschen und unterstützen, denn “wenn man mit anderen Frauen in Führungspositionen spricht, merkt man, dass die Probleme häufig die gleichen sind.”
Aber auch seitens der männlichen Arbeitskollegen sieht sie Parallelen: “Ich glaube, dass auch Männer unter traditionellen Rollenbildern leiden. Manche würden zum Beispiel gerne in Karenz gehen, haben jedoch die Sorge, ihre Position zu verlieren. Unsere Ängste ähneln sich und wir können einander unterstützen.”
Tipp Vier: Eigenlob tut gut
Selbst heute merkt sie es in manchen Situationen noch: “Da habe ich mich schlecht verkauft.” Ein Projekt ist erfolgreich beendet und schnell wird an das nächste gedacht. Der eigene Erfolg rutscht da automatisch in den Hintergrund. Dabei sollte man ihn eigentlich feiern und in die Welt hinausposaunen: “Wir haben etwas Gutes geleistet. Reden wir darüber.” Umgekehrt sollten aber auch Misserfolge angesprochen werden.
Dafür muss die richtige Fehlerkultur her, die man laut Kellett ohnehin immer verbessern kann. “Es ist nie leicht Fehler einzugestehen. Vor Allem als Frau in einer Führungsposition.” Der Gedanke: “Jetzt werden sie wieder alle schauen”, tauche auch bei ihr manchmal auf, aber “man sollte es nicht als persönlichen Angriff verstehen, sondern als Möglichkeit, sich zu verbessern. Endlose Entschuldigungen helfen nicht weiter. Es reicht den Fehler anzusprechen und den Fokus dann auf diese Frage zu setzen: Was haben wir daraus gelernt?
Tipp Fünf: “Ein Löffelchen voll Zucker …”
Obwohl es in manchen Situationen frustrierend sein kann Samthandschuhe anzuziehen, braucht es Sinn für Humor: “Bestimmte Kämpfe auf einer emotionalen Ebene auszutragen, bringt einen nicht weiter. Man stößt nur gegen Wände”, sagt Netta Kellett. Was aber nicht bedeutet, dass man sich alles gefallen lassen soll.
Oft hörte sie nach ihrer Karenz zum Beispiel: Du hast zwei Kinder und arbeitest Vollzeit? “Zu Beginn habe ich nicht reagiert und mich darüber geärgert. Eigentlich hätte ich aber sagen sollen: Würdest du das auch deine männlichen Kollegen fragen?” Diese Themen direkt anzusprechen braucht Mut, denn “es kann unangenehm werden, aber es ist meiner Erfahrung nach der einzige Weg für ein konstruktives Gespräch.”
Extra Tipp:
Wie man mit kritischen Stimmen umgeht, die einem vorwerfen nur durch die “Frauenquote” eingestellt worden zu sein?: “Rekrutiert wird nicht nach Geschlecht, sondern nach Qualifikation. Ich denke, dass die Schwierigkeit für manche Männer nicht darin liegt, dass Frauen vermeintlich bevorzugt werden, sondern darin, dass sich der Wettbewerb verdoppelt hat. Es gibt mehr Personen, die um eine Stelle kämpfen.”
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