Weg mit den Viren: Worauf es bei der Hygiene am Arbeitsplatz ankommt

Betriebs- und Personalhygiene sind wichtige Säulen für die Mitarbeitersicherheit
Arbeitsplatzhygiene ist ein wirksames Mittel, um Krankheitsausfälle zu vermeiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern.

Vor eineinhalb Jahren dachten die meisten bei Sicherheit am Arbeitsplatz an Erste-Hilfe-Kurse, Brandschutzübungen und Maßnahmen zur Unfallvermeidung. Mit der Pandemie hat sich das geändert und das Thema Arbeitsplatzhygiene ist ins Bewusstsein vieler Arbeitnehmer und Unternehmen gerückt.

„Personal- und Betriebshygiene haben durch Corona zusätzlich an Bedeutung gewonnen“, sagt auch Experte für Infektionsprävention und gewerberechtlicher Geschäftsführer von Schülke & Mayr Christoph Klaus.

Während Letztere die konkreten Vorschriften zur Reinigung von Produktionsstätten und Räumlichkeiten des jeweiligen Betriebes umfasst, zielt Ersteres etwa auf Niesetikette, ordentliches Auftreten oder saubere Kleidung ab.

Hände waschen und desinfizieren

„Auch Hände waschen und desinfizieren gehört dazu. Wenn man bedenkt, wie oft wir uns mit den Händen ins Gesicht greifen und viele Viren über die Schleimhäute aufgenommen werden, kann das der entscheidende Faktor für oder gegen eine Infektion sein“, sagt Klaus.

Er plädiert dafür, in Büro- und Betriebsstätten Handdesinfektionsständer gut sichtbar aufzustellen. Plakate an den Wänden könnten ebenfalls an die Handhygiene erinnern.

Und auch die Qualität der Produkte spiele eine Rolle. „Qualitativ minderwertige Produkte ohne hautpflegende Inhaltsstoffe sind vor allem aus dermatologischer Sicht – Stichwort rissige Hände – äußerst problematisch und fördern sicher nicht die Anwendung“, weiß Klaus.

Weg mit den Viren: Worauf es bei der Hygiene am Arbeitsplatz ankommt

Personal- und Betriebshygiene haben durch die Corona-Pandemie zusätzlich an Bedeutung gewonnen.
 

von Christoph Klaus

Hygieniker

Ähnlich sieht das Christoff Klammer-Krenn, Projekt- und Qualitätsmanager beim burgenländischen Indoor-Farming Unternehmen Phytoniq und dort auch für die Umsetzung der Hygieneregeln verantwortlich.

„Als Lebensmittelbetrieb ist bei uns das Thema Hygiene tief verankert. Vieles, das wir standardmäßig umsetzen, können sich aber auch Bürobetriebe abschauen“, sagt er und verweist neben der Akzeptanz der Hygieneprodukte auch auf die Bewusstseinsstärkung der Mitarbeiter.

Führungskräfte als Vorbilder

Neben regelmäßigen Schulungen sieht er hier auch die Führungskräfte in der Verantwortung. „Die Vorbildwirkung darf nicht unterschätzt werden. Gehen die Führungskräfte beim Einhalten der Hygieneregeln mit gutem Beispiel voran, ist schon viel gewonnen.“ Ansonsten setze das Unternehmen aber auch auf Kontrolle.

Einmal in der Woche gebe es diesbezüglich Betriebsrundgänge. „Fällt uns etwas auf, zögern wir nicht, das sofort anzusprechen“, sagt Klammer-Krenn.

Eine Taktik, die auch Hygieniker Klaus Betrieben grundsätzlich empfehlen würde. „Es geht hier nicht nur um Corona-Viren. Richtige Hygiene wirkt auch gegen andere Viren und Bakterien, reduziert Krankenstände und führt letztlich zu höherer Mitarbeiterzufriedenheit.“

Hände desinfizieren: Desinfizieren Sie  oft Ihre Hände, nicht nur nach dem Toilettengang, sondern auch vor und nach dem Essen.

Lüften: Frische Luft verringert die Anzahl der Aerosole. Gerade in  Gemeinschaftsräumen sollten die Fenster regelmäßig geöffnet werden.

Oberflächen desinfizieren: Wenn Sie Ihren Arbeitsplatz von einem Kollegen  übernehmen, stellen Sie sicher, dass die Oberflächen desinfiziert wurden. Computertastaturen  können regelrechte Keimherde sein.

Zuhause bleiben: Viele Arbeitnehmer schleppen sich  mit  Krankheitssymptomen ins Büro. Man kann es nicht oft genug sagen: Wenn Sie sich krank fühlen, sollten Sie  zuhause bleiben.

Bewusstsein schaffen: Wenn Sie merken, dass Ihre Kollegen die Arbeitsplatzhygiene vernachlässigen, gehen Sie mit gutem Beispiel voran und machen Sie die anderen darauf aufmerksam. Je mehr Menschen sich an die Betriebshygiene halten, desto besser sind alle geschützt.  

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