Was muss man fachlich können?

Für die Jobs der Zukunft muss man was im Köpfen haben.
In welche Bildung es sich jetzt auszahlt, zu investieren und welche Weiterbildungstrends sich für die Zukunft abzeichnen.

"Das Thema, an dem gerade wohl niemand vorbeikommt, ist die Digitalisierung", sagt Valerie Höllinger, Geschäftsführerin des Bildungsinstituts BFI Wien, das rund 1000 Kurse und Seminare anbietet. "Die Digitalisierung ordnet das Berufsleben neu, es gibt kaum einen Bereich, der davon unberührt bleibt." Die Richtung scheint klar: Durch die intensive Vernetzung über Kontinente und Zeitzonen hinweg, wird es für Arbeitnehmer jetzt, in naher und auch in ferner Zukunft sehr wichtig sein, in der digitalen Welt konkurrenzfähig zu sein. Sei es in Form von Computerführerscheinen – für die digitalen Anfänger – über Webdesignkurse bis hin zu Software Quality Engineering für die Spezialisten.

Nach wie vor, sagt WIFI-Bildungsberater Franz Stadler – das Institut bietet über 2500 Kurse und Lehrgänge an –, seien die Klassiker wie Bilanzbuchhalter oder Personalverrechner, stark nachgefragt. Die Bereiche Industrie 4.0 und die Digitalisierung holen aber rasant auf.

Hard und Soft Skills

Top-Wissen um den eigenen Job sei in Zukunft das Um und Auf. Aber: "Diese Kompetenzen werden vermutlich immer volatiler und die Halbwertszeit dieses Wissens durch den technischen Fortschritt immer kürzer. Damit wird der permanente Weiterbildungsbedarf größer", so die BFI-Chefin. WIFI-Berater Stadler verdeutlicht, wie herausfordernd die Zukunft der Arbeit sein wird: "Wir werden etwa Schlosser brauchen, die sehr gut Englisch können, Mechatronik beherrschen und wie Ingenieure denken – also eine Schnittstelle zwischen Technik und Mensch sind." Da neue Arbeitsmethoden auch neue Führungsstile erfordern, sollten Kommunikation und Leadership die wichtigsten Weiterbildungsthemen für die Chef-Etage sein. Auch andere Soft Skills seien essenziell, so Stadler. "Die Zukunft gehört jenen, die adaptiv denken können, soziale Intelligenz und interkulturelle Kompetenz besitzen und eine Verpflichtung zur Selbstmotivation haben."

Geht es um die Länge und Intensivität der Kurse, meint BFI-Chefin Höllinger: "Aufgrund der rasanten Veränderungen im Digitalisierungsbereich wird sich auch unser Lernverhalten ändern. Durchsetzen werden sich modulare, zeitlich und räumlich flexible Bildungsangebote." Die neue Studie "Arbeit 2040" von Marketagent.com in Kooperation mit dem WIFI Management Forum, wagt einen Blick in die Zukunft: Digitale Kompetenzen stehen an erster Stelle der Skills, die sich Unternehmen von ihren Mitarbeitern wünschen, gefolgt von persönlichen Kompetenzen und sprachlichen Fähigkeiten. Die 479 befragten Personalverantwortlichen und Führungskräfte sind sich einig: Die Initiative zur beruflichen Weiterbildung wird künftig nicht mehr vom Chef, sondern stark vom Individuum ausgehen müssen.

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