Was die Jungen wollen

Was die Jungen wollen
Keine Spur von Werteverfall: Für die Jugend von heute zählen vor allem Freunde, Familie und beruflicher Erfolg.

Die vorherrschende Meinung über junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren: Sie interessieren sich hauptsächlich für Party, Computerspiele und sich selbst. Eine Studie, in Auftrag gegeben vom Marktforschungsinstitut marketagent.com und dem Eventveranstalter DocLX, beweist nun das - überraschende - Gegenteil. Jugendliche geben sich äußerst verantwortungsbewusst, der Beruf ist ein wichtiges Thema.

Karriere ist "in"

Mehr als 90 Prozent der Befragten bewerten beispielsweise persönliche Weiterentwicklung und das Übernehmen von Verantwortung als "in", Karriere und beruflicher Erfolg stehen mit 91,8 Prozent ebenfalls weit oben auf der Liste. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen ist bereits in den Arbeitsmarkt integriert - rund 40 Prozent arbeiten Vollzeit. Jeder Zweite der berufstätigen Teilnehmer gibt sogar an, bereits seinen Traumjob gefunden zu haben. Hier gibt es große Unterschiede in den Altersgruppen. Unter den 14- bis 19-Jährigen üben 20 Prozent weniger ihren Traumjob aus als in der Gruppe der 25- bis 29-Jährigen. Für ihren Traumberuf sind sie alle bereit, einiges in Kauf zu nehmen. Mehr als 90 Prozent würden Überstunden machen, 70,2 Prozent sogar Teile ihrer Freizeit am Wochenende opfern. Den Wohnort wechseln würden immerhin noch knapp 70 Prozent.

Didi, Falco, Arnie

Ein weiteres Ergebnis: Mit Didi Mateschitz ist kein Popstar, sondern ein
Unternehmer ganz oben auf der Liste der österreichischen Idole. 5,5 Prozent der Befragten bezeichnen ihn als Vorbild. Den zweiten und dritten Platz belegen Falco (3 %) und Arnold Schwarzenegger (2,7 %). Auch zwei Politiker finden sich unter den Top Zwölf: HC Strache mit knapp einem, und Heinz Fischer mit einem halben Prozent. Überraschend angesichts der ebenfalls aus der Befragung hervorgegangenen Politikverdrossenheit. Nur 4,9 Prozent bezeichnen Politiker als "vertrauenswürdig".
Das Internet ist bei Jugendlichen ein großes Thema. Jedoch ersetzen Social-Media-Plattformen wie Facebook (74,1 Prozent nutzen es täglich) keineswegs die Kontakte in der realen Welt. Nur neun Prozent geben an, sich durch Facebook seltener mit Freunden zu treffen. Genutzt werden die Plattformen vor allem, um mit Bekannten zu kommunizieren und "up to date" zu sein. Nur 13 Prozent nutzen Social Media auch zum beruflichen Networking. Facebook-Nachrichten ersetzen aber zum Teil sowohl den eMail als auch den SMS-Verkehr.

Studie: 5993 Jugendliche befragt

Teilnehmer Befragt wurden 5993 Teilnehmer. Die Grundgesamtheit bildeten web-aktive Personen aus Österreich zwischen 14 und 29 Jahren
Methode Die Interviews wurden online über marketagent.com durchgeführt.
Zeitraum Zwischen 10. Mai und 4. Juli
Umfang Insgesamt 34 Fragen, darunter offene und auch geschlossene.
Auftraggeber marketagent. com und die Eventmarketingagentur DocLX.

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