Was bringt der Uni-Titel im Verkauf?

Kann man Verkaufen lernen? „Absolut“, sagt WU- Absolvent Johannes Cyrill Culen
Wer in der Branche Karriere machen will, braucht eine gute Ausbildung. Fünf akademische Sales-Studiengänge im Check.

Mehr als 30.000 Euro für eine Sales-Weiterbildung? Als sich Johannes-Cyrill Culen auf die Suche machte seine Verkaufs-Skills auszubauen, war der Preis nicht das wichtigste Kriterium. Vor allem ging es ihm um eines: „Ich wollte eine akademische Ausbildung machen, die mir als Basis für weitere Karriereschritte dient,“ so Culen. Und wählte ein Professional MBA Marketing & Sales der Executive Academy an der WU Wien.

Qual der Wahl
Akademische Ausbildungen für Verkäufer gibt es mittlerweile viele. Doch die Frage: „Kann man Verkaufen überhaupt lernen?“, bleibt bestehen. „Absolut“, antwortet darauf Culen, der heute Business Development Manager bei der Isi Culinary Gmbh ist. Doch nicht nur das Fachwissen, auch der akademische Titel selbst helfen im Beruf weiter. „So ein MBA ist für den Arbeitgeber ein Zeichen, dass man die Disziplin aufgebracht hat, über zwei Jahre neben Beruf und Familie die Zeit für ein vollwertiges Studium zu finden“, erzählt Culen. Damit lege man die Basis für eine Gehaltserhöhung oder einen Karrieresprung.

Was bringt der Uni-Titel im Verkauf?

Johannes Cyrill Culen brauchte seine Weiterbildung im  Vertriebsbereich für den nächsten Karriereschritt.

Bringt Bildung, bringt Netzwerk
Auch Jan Stöger hat sich für eine Fortbildung in Sachen Verkauf entschieden – aber nicht des Titels wegen, sondern „weil es mir wichtig ist, auch andere Sichtweisen kennenzulernen und vom Wissen anderer zu profitieren.“ Er hat sich für den Universitätslehrgang Marketing und Vertrieb an der Donau Universität Krems entschieden und ist froh über seine Wahl: „Ein großer Vorteil des Studiums ist das neue Netzwerk. Man kann sich hier sehr viel abschauen“, erklärt er.

„Akademische Titel werden im Sales immer wichtiger, vor allem bei Berufseinsteigern“ weiß auch HR-Expertin Sabine Riedel von Eurest. Je länger man im Geschäft ist, desto stärker spielen Faktoren wie Berufserfahrung, Netzwerke und Kontakte eine Rolle. Essentiell ist neben diesen Grundpfeilern für Riedel aber stets die positive Einstellung zum Thema Verkauf.

Denn egal ob mit oder ohne akademischen Titel, einen guten Sales-Verantwortlichen macht vor allem eines aus: „Offenheit für Menschen und die Fähigkeit, auf unterschiedliche Charaktere zuzugehen“, sagt die Expertin. „Denn erfolgreiche Sales Mitarbeiter“, so die Expertin, „verkaufen nicht das, was ihnen am besten gefällt, sondern das, was ihre Kunden brauchen.“

Die fünf besten Ausbildungen für Verkaufs-Profis

Der Professional MBA
Marketing & Sales; Executive Academy WU Wien

Infos: In 18 Monate berufsbegleitend zum MBA. Zugelassen ist man nach dem 1. Studienabschluss und mit drei Jahren einschlägiger Berufserfahrung. Die Kosten belaufen sich auf 33.000 Euro.

Für wen? Internationale Führungskräfte, die  ein umfangreiches Spezialwissen in Marketing & Sales  möchten.  Das Special ist der Austausch unter den Teilnehmen: Sie kommen aus bis zu 20  Ländern und bringen einen großen Erfahrungsschatz ein.  
 
Lohnt es sich finanziell?  Global Executive MBA Absolventen können mit einem Gehaltsplus  bis zu 45 Prozent innerhalb von drei Jahren rechnen. 

***

Der FH Bachelor of Arts
Global Sales and Marketing Bachelor an der FH OÖ

Infos:  Mit der Hochschulreife wird man in  drei  Jahren Vollzeit  zum  BA, Bachelor of Arts. Kosten: Studiengebühr von 363,36  Euro plus ÖH Beitrag.
 
Was lernt man in diesem Studium, was man selbst in 20 Jahren „on the job“ nicht lernt? Englisch – das ist Unterrichtssprache – zusätzlich eine zweite und dritte Fremdsprache und unterschiedliche Verkaufsansätze für diverse Branchen und Industrien.  Das Special: Ein  Pflichtauslandssemester.

Macht sich ein Abschluss bezahlt? Ja. Alle Absolventen bekommen laut FH einen Job im Berufsfeld plus viele interessante Industriekontakte.  

***

Der Marketing MSc
Master Marketing und Vertrieb Donau Uni Krems

Infos:  In vier Semestern geht es zum MSc (Master of  Science).  Zugangsvoraussetzungen sind ein Studium oder Hochschulreife plus vier Jahre Berufserfahrung.  Die Kosten betragen 13.900 Euro.  

Wer sind die Studierenden? Führungskräfte aus Marketing und Vertrieb, Key Account Manager und Gebietsverkaufsleiter sowie Geschäftsführer von kleineren und mittleren Unternehmen.

Was unterscheidet das Programm von anderen? Die Kombination  aus Theorie und unmittelbarem Anwendungsbezug. Das Lernkonzept kommt berufstätigen Studierenden sehr entgegen.

***

Der Akademische Experte
Akademischer  Handelsmanager   FHWien der WKW

Infos: Wer eine  Berufsausbildung, etwa  Lehrabschluss, zweijährige Berufspraxis  sowie Englischkenntnisse auf dem Niveau A2 vorweist, kann sich in zwei  Semestern zum  Akademischen Handelsmanager weiterbilden. Kostenpunkt: 5900 Euro.
 
Was lernt man in diesem Studium? Entscheidungen fundiert und mit Weitblick zu treffen und das Bauchgefühl um fundierte Analysen zu ergänzen.  

Für wen  ist es ideal? Für engagierte Handelsmitarbeiter mit Matura oder abgeschlossener Lehre, die sich auf akademischem Niveau auf anspruchsvolle Führungsfunktionen vorbereiten wollen.

***

Der Business Bachelor
Marketing & Sales an der FHWien der WKW

Infos: Mit Matura oder Studienberechtigungsprüfung in sechs Semestern zum Bachelor of Arts in Business. Die Studiengebühren  belaufen sich pro Semester auf 363,36  Euro plus ÖH-Beitrag.

Was lernt man hier, das  man „on the job“ nicht lernen kann?  Trends  und Themen, die in der Praxis oft noch nach dem Prinzip „Trial & Error“ verfolgt werden, werden hier wissenschaftlich  reflektiert.

Wer profitiert? Alle, die eine theoretisch fundierte und praxisorientierte Ausbildung suchen. Bei berufsbegleitend Studierenden ist nach Abschluss  ein Gehaltsanstieg von bis zu 20 Prozent möglich.

***

Kommentare