Warum zahlen Sie Ihren Mitarbeitern eine Impfprämie?

Symbolbild
Die Kuhn Holding und Sony DADC bieten Mitarbeitern einen finanziellen Impfanreiz. Warum man dies als notwendig erachtet, erklären der Geschäftsführer der Kuhn Holding Stefan Kuhn und Sony DADC-Personalleiterin Ingrid Putzhammer.

KURIER: Sie gewähren Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seit einigen Monaten eine Impfprämie. Konnte die Impfquote im Unternehmen dadurch gesteigert werden?
Stefan Kuhn: Leider betrug die Steigerung nur fünf Prozent. Ich gebe zu: Wir hätten uns mehr erhofft. Die Aktion läuft aber noch bis 31.12.2021. Jeder der sich bis dahin seinen Stich noch abholt, bekommt die Prämie von 100 Euro.

Ingrid Putzhammer: Mittlerweile sind mehr als 75 Prozent unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vollständig geimpft. Wir liegen damit über dem Österreich-Schnitt. Aber natürlich hätten wir uns eine noch bessere Quote gewünscht.

Warum haben Sie sich überhaupt für diese unkonventionelle Maßnahme entschieden?
Kuhn: Weil wir es als unsere gesellschaftliche Verpflichtung ansehen, dabei behilflich zu sein, die Impfquote zu steigern. Es war bereits seit Sommer ersichtlich, dass die Impfungen stark zurückgehen und damit eine hohe Impfquote kein realistisches Szenario ist. 

Putzhammer: Wir haben in der Pandemie schon sehr früh mit Aufklärungskampagnen gestartet und umfangreiche Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesetzt. So bieten wir u.a. bereits seit mehreren Monaten interne (PCR-) Testmöglichkeiten drei Tage pro Woche an. Ein logischer nächster Schritt war, für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Angehörige betriebsinterne Impfstraßen einzurichten, um einen möglichst niederschwelligen Zugang zur Impfung zu schaffen. Und um den Anreiz zu erhöhen, haben wir bereits Anfang September eine Impfprämie eingeführt.

Es ist davon auszugehen, dass die Covid-Schutzimpfung  in regelmäßigen Abständen wiederholt werden muss. War die Impfprämie im Unternehmen eine einmalige Sache? 
Kuhn: Aus heutiger Sicht war es eine einmalige Sache. Wir hoffen, dass die Aufklärung in den Medien hilfreich ist, um die Impfquote zu steigern. 

Putzhammer: Das können wir aus heutiger Sicht nicht sagen, zumal ja die geplante Impfpflicht die Situation verändert hat. Was wir allerdings mit Sicherheit sagen können ist, dass wir alle Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufrecht erhalten werden, so lange es die Situation erfordert.

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