Warum ein Wiener Kultlokal nach 119 Jahren für immer schließt

Warum ein Wiener Kultlokal nach 119 Jahren für immer schließt
Nach 119 Jahren muss eine beliebte Gastwirtschaft schließen. Wie der Familienbetrieb zwei Kriege und einen gesellschaftlichen Wandel überdauerte.

Die ersten Stammgäste waren Kutscher, denn Gastgeber Leopold Amon I. liebte Pferde. Er baute ihnen nach Eröffnung seines Wirtshauses im Jahr 1904 eine Tränke und eine Hufschmiede. Später kamen die Straßenbahner, die in der Remise gleich ums Eck die 18er-Bim und den J-Wagen in die Endstation führten. Heute ist die Remise ein Museum, „Amon’s Gastwirtschaft“ aber ist geblieben.

Seit 119 Jahren bewirtet die Familie Amon ihre Gäste in der Schlachthausgasse 13 im dritten Wiener Bezirk. Fast so lange, wie das Haus steht. 1875 wurde es erbaut. Auf Holzstelzen, denn der Donaukanal war noch nicht reguliert. „Fast wie in Venedig“, erzählt Gastgeber Leopold Amon IV. Er und seine Frau Doris führen heute das Lokal in vierter Generation, Tochter Melanie ist bereits an Bord.

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