Tschechien führt Studiengebühren ein

An öffentlichen Unis sollen Studenten künftig bis zu 413 Euro pro Semester zahlen. Bei Darlehen will der Staat die Garantie übernehmen.

Die tschechische Regierung bereitet die Einführung von Studiengebühren an öffentlichen Universitäten und Hochschulen vor. Nach Angaben von Unterrichtsminister Josef Dobes, den die tschechische Tageszeitung Pravo zitierte, sollen die Studenten ab 2013 bis zu 10.000 Kronen (413 Euro) pro Semester zahlen.

Um begabte, aber finanziell schlechter gestellte Studenten nicht vom Studium abzuhalten, erwägt das Kabinett die Möglichkeit, das Geld erst später zu zahlen. Die Universität würde die Summe gleich von einer Bank erhalten, wobei der Staat eine Garantie dafür übernehmen würde. Die Studierenden könnten dann nach Abschluss des Studiums, wenn sie Arbeit gefunden haben und zumindest den im Land üblichen Durchschnittslohn erhalten, dem Geldinstitut das Darlehen zurückzahlen.

Das Prager Unterrichtsministerium hat eine Studie in Auftrag gegeben, die die Durchführbarkeit dieses Systems beurteilen soll, vor allem im Hinblick auf die Studentendarlehen. Bis Ende des Jahres will die Regierung dann einen entsprechenden Gesetzesentwurf billigen und ins Parlament schicken.

Bisher kostenfrei

Das Studium an den öffentlichen Universitäten und Hochschulen ist in Tschechien bisher kostenlos. Nur wenn eine bestimmte Studiendauer überschritten wird, müssen die Studenten etwa 10.000 Kronen pro Semester zahlen. Beispielsweise muss man ein dreijähriges Bakkalaureatsstudium in vier Jahren oder ein fünfjähriges Magisterstudium in sechs Jahren abschließen.

An den privaten Universitäten und Hochschulen werden schon jetzt Gebühren eingehoben. Diese sind in der Regel höher als diejenigen, die nun für die öffentlichen Universitäten geplant sind.

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