Top: Von diesen Arbeitgebern träumen die Jungen
Die Unternehmen zerbrechen sich den Kopf darüber, erörtern in Umfragen, was die Jungen wollen, bieten ihnen Homeoffice und Gratis-Essen – und die Jungen? Die brauchen eigentlich gar nicht viel Außergewöhnliches zu ihrem Job-Glück, wie die Universum Talentstudie auch zeigt. Darin fragte man die Studierenden auch, was sie spontan mit einem attraktiven Arbeitgeber verbinden. Die Antworten waren beinahe altbacken: Prestige, Internationalität, Innovation, ein Auto, Reisen, Geld und Sicherheit.
Tatsächlich ticken die angehenden Jobeinsteiger konservativer als gedacht, sagt auch Samuel Röllin von Universum. "Es geht ihnen um Geld, eine nette Arbeit, die Möglichkeit, Führung zu übernehmen und darum, Weiterbildung zu bekommen." Sich kreativ in einem dynamischen Arbeitsumfeld engagieren zu können? Dieses Kriterium rangiert auf Platz zehn des Rankings. Auch, für welche Produkte oder Dienstleistung man sich engagiert, scheint den Jungen weniger wichtig – dass man sich mit dem Unternehmen und seinem Output identifizieren kann, ihn auch attraktiv findet, das steht an vorletzter Stelle der Kriterien.
Und langfristig?
Ähnlich wenig Spektakuläres erwarten die Studierenden von ihrer Zukunft. Das oberste langfristige Karriereziel der jungen Studierenden ist es nämlich, weder viel Geld zu verdienen noch einen sicheren Job zu haben. Heuer ist der innigste Wunsch an die Karriere, später einmal eine ausgewogene Work-Life-Balance zu erreichen.
Die Firmengröße ist für die Studierenden ein Kriterium. Die meisten Studiosi wollen in mittelgroßen Firmen mit 100 und 500 Mitarbeitern arbeiten. "Die Großen versprechen ein internationales Umfeld und mehr Entwicklungsmöglichkeiten für eine Karriere", erklärt Röllin. Die Jungen wollten sich mit diesen Jobs einen "Employability-Rucksack" packen – sie wollen möglichst viele Erfahrung und einen guten Firmennamen für ihren Lebenslauf sammeln. Dabei sei ihnen aber schon die Passform wichtig, ihr Wunsch nach Selbstverwirklichung im Job nimmt zu. Arbeitgeber seien deshalb gefordert, sich authentisch zu positionieren.
Aber wo sind die jungen Wilden, die sich nach dem Abschluss selbstständig machen, ein Start-up gründen wollen? Ist dieser Hype vorbei? Den Ergebnissen nach ja, es gibt nur vier bis fünf Prozent, die das tun wollen. Knapp die Hälfte aller befragten Wirtschafts- und Technikstudierenden in Österreich will viel lieber in einem internationalen Konzern arbeiten. Am liebsten bei Red Bull und Google (siehe Grafik unten). Die nächste Studi-Generation allerdings, also die heute 14-Jährigen, sei der Selbstständigkeit im Berufsleben später schon viel eher zugetan. Samuel Röllin: "Die Generation Z hofft, später örtlich und zeitlich flexibel arbeiten zu können. Sie will nicht mehr nur eine Nummer in den Konzernen dieser Welt sein."
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