Termin beim Chef
Gespräche mit dem Chef oder der Chefin sind eigentlich nichts besonderes. Außer, wenn man als Mitarbeiter etwas vom Chef will oder braucht. Eine Gehaltserhöhung oder eine Stundenreduktion, eine Bildungskarenz oder eine Mitarbeiter-Aufstockung. Dann werden die Terminvergaben auf einmal schwieriger, der Ton wird förmlicher. Alle Beteiligten wissen: hier geht es um etwas.
Wähle den richtigen Moment
Wer etwas vom Chef will, muss den richtigen Zeitpunkt abwarten. Nach einer Kündigungswelle um mehr Geld fragen? Keine gute Idee. Gerade hat die Firma einen Auftrag verloren – auch das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um für sich herauszuschlagen. Die richtigen Momente sind: zu Beginn des Budgetjahres, wenn es noch Geld zu verteilen gibt. Oder nach einem guten Geschäftsabschluss, den man als Erfolg für sich verbuchen kann. Oder einfach, wenn man das Gefühl hat, die Firma läuft und der Chef ist gut drauf.
Kenne dein Ziel
Wer in eine Verhandlung geht, muss wissen, wohin es gehen soll. Formulieren Sie für sich Ihr Ziel und geben Sie sich selbst eine Bandbreite. Etwa: Ich möchte 300 Euro Gehaltserhöhung erreichen, wenn es 150 Euro werden, bin ich auch zufrieden. So haben Sie Verhandlungsspielraum.
Argumentiere richtig
Chefs brauchen Argumente – und die sind am besten mit Zahlen und Fakten zu belegen. Also etwa: Ich konnte meinen Umsatz im vergangenen Jahr um 15 Prozent steigern. Oder: Ich ersetze seit Monaten einen Kollegen, der in Pension ist und erledige seine Agenden dazu. Wichtig beim Argumentieren: der Chef muss das Gefühl haben, Sie bringen einen Vorteil, den es zu entlohnen gibt. Er muss was davon haben!
Schätze dein Gegenüber ein
Sie kennen Ihren Chef, begegnen Sie ihm also auch richtig. Manche Vorsetzte brauchen einen sanften Ton, andere emotionslose Argumente, wieder andere muss man reden lassen, bevor man selbst zu Wort kommt. Wichtig ist allerdings: Sie müssen schon auch zu Wort kommen, ihre Position verteidigen, sonst bringen Sie Ihr Argument nicht an.
Habe Reserven
Überlegen Sie sich mehrere Argumentationslinien. Heißt: nicht gleich alle Trümpfe auf den Tisch legen, sondern sich Stoff für eine zweite und dritte Runde aufheben. Sie müssen beim Argumentieren nachlegen können.
Schinde Zeit
Wenn es in der Verhandlung nicht gut aussieht, schinden Sie Zeit, bevor alle Türen für längere Zeit verschlossen sind. Entweder mit einer Verhandlungs-Unterbrechung (Klopause, tief durchatmen, mit neuem Schwung zurückkommen) oder, indem Sie vorschlagen, die Sache im nächsten Quartal nochmals zu besprechen.
Konsequenzen überlegen
Goldene Regeln: niemals drohen, niemals eine Konsequenz nennen, die Sie nicht durchziehen können oder wollen.
Cool bleiben
Emotionen sind nur bis zu einem gewissen Grad gut. Es geht ums Geschäft, da sollte man nüchtern bleiben. Was Sie aber schon dürfen: dem Vorgesetzten sagen, was Ihnen nicht passt und warum. Der Ton sollte immer gemäßigt und respektvoll sein.
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