Ist jedes Fitnesscenter anders eingerichtet?
Ja. Denn es ist immer abhängig von der Nutzung: ein Fußballer nutzt es anders als ein Skifahrer – und sogar der Abfahrer nutzt es komplett anders als der Slalomfahrer.
Der Österr. Fußball-Bund (ÖFB) hat diese Woche den Vertrag mit Technogym verlängert. Sie tragen den Fußballern die Geräte quasi nach.
Nationalteam, Damenteam, U-21: alle trainieren auf unseren Geräten. Wir sind der Logistikerbringer und fahren mit zwei Trucks zu allen Vorbereitungen und Länderspielen. Was gebraucht wird, ist immer Trainer- und Sportlerabhängig. Aber Fitness ist die Grundlage für alles – für Profisportler und normale Menschen. Wer ab 30 keinen Kraftsport macht, ist im Alter aufgeschmissen. Haltung, Körperspannung, Kraft – man muss den Körper einigermaßen erhalten.
Skistar Hermann Maier war berühmt für sein Ergometer-Training. Das war auch gut für Ihre Firma.
Maier ist stundenlang auf dem Ergometer gesessen, mit 200 Watt und minimalem Puls- und Lactatwert. Er hat unser Rad verwendet und es war dann auch am Cover seines Buches. Ein Glück für uns.
Ihr Hauptgeschäft liegt aber im B2B-Bereich.
30 Prozent unseres Geschäfts sind Fitnesscenter, 25 Prozent gehen an Endverbraucher. Der Rest sind Hotels, Unternehmen, Krankenhäuser, Blaulichtorganisationen, Reha-Zentren und immer mehr Bauträger. Jeder, der fit sein will, braucht uns.
Gerade die jungen Menschen treiben den Fitness-Boom.
Das stimmt. Viele Unter-35-Jährige betreiben viel Sport, trainieren gezielt, rauchen nicht, trinken keinen Alkohol. Will man dem Zeitgeist heute folgen, muss man fit sein. Da ist natürlich viel Körperkult dabei, aber diese Generation wird einmal gut fürs Gesundheitssystem sein.
Apropos sporteln: Wann sind Sie heute aufgestanden?
Wie jeden Tag um 5:15 Uhr. Aber ich muss Sie enttäuschen: Ich war heute schon um 6 Uhr Früh im Büro und verlege den Sport ausnahmsweise in den Nachmittag. Dann mache ich meine Radrunde von 60,70 Kilometern. Danach beginnt für mich der Tag zum zweiten Mal.
Sie sind ein Vorbild.
Das muss man sich einteilen, dann geht das. Im Sport braucht man Disziplin. Die habe ich auch mit ins Berufsleben genommen.
Kraftdreikampf war einmal Ihr Sport. Seit 33 Jahren bauen Sie nun Ihre Firma auf.
Begonnen habe ich als Ein-Mann-Firma. Damals war der Markt nicht vorhanden. Außer meiner Großmutter hat niemand an mich geglaubt.
Das Wirtschaften haben Sie von Ihrer Oma gelernt.
Sie war Buchhalterin, eine spezielle Frau. Bei ihr bin ich aufgewachsen.
Man könnte meinen, Oma-Kinder sind die erfolgreicheren Menschen.
Dahinter steckt sicher die Vermittlung der Werte. Ehrlichkeit, Dankbarkeit, Bescheidenheit. Meine Oma hat mir beigebracht: aus einem Zehn-Liter-Kübel kann man immer nur zehn Liter rausnehmen, nicht elf.
Deshalb auch Ihre Einstellung zu Schulden.
Alle Gewinne wurden immer in die Rückführung der Kredite investiert. Wir sind seit 2007 schuldenfrei, darauf bin ich stolz. Seither stemmen wir alles selbst, sogar die neue Firmenzentrale wurde nur mit Eigenkapital finanziert.
Wie lange hat es anfangs gedauert, bis Sie erkannt haben: das wird etwas?
Um ehrlich zu sein: sogar mein erstes Jahr war erfolgreich. Ich habe elf Millionen Schilling umgesetzt. Die Probleme beginnen ja erst, wenn man größer wird. Man braucht Personal, Fläche, Struktur, Logistik. Allein die Lagerhaltung für Ersatzteile ist enorm komplex. Wir haben 120.000 Maschinen in Österreich allein im B2B auf dem Markt.
Was eint aus Ihrer Sicht alle Spitzensportler?
An Zielen zu arbeiten und sie unbedingt erreichen zu wollen. Dazu Leidenschaft und Motivation. Wenn man das ins Berufsleben mitnehmen kann, ist das wesentlich für nachhaltigen Erfolg. Aber: man ist eben nicht jeden Tag motiviert. Hat man dann aber noch die Disziplin, ist man ein Sieger.
Kommentare