Sprachreisen: Urlaub meets Unterricht

Sprachreisen: Urlaub meets Unterricht
Englisch ist für vier von zehn Arbeitnehmern Job-Alltag. Sprachkurse im Ausland helfen, können aber teuer kommen.

Wenn der Frühling auf sich warten lässt, träumt es sich umso besser von den Sommerferien. Nicht immer müssen die dem süßen Nichtstun gewidmet sein. Sprachkurse verbinden das Angenehme mit dem Nützlichen: „Auch Erwachsene nutzen Sprachreisen, um sich weiter zu bilden“, weiß Petra Schmidt vom Reiseanbieter SFA. Englisch, so Schmitt, ist unter den Business-Sprachen weiterhin klare Nummer eins. Im Trend liegen aber gerade Spanisch sowie Spezial-Sprachkurse für Mediziner und Juristen.

Wichtig für die Karriere

Denn fest steht: Mehrsprachigkeit hilft der Karriere. 79 Prozent der Unternehmen fordern heute Fremdsprachenkenntnisse von ihren Bewerbern. Laut einer Umfrage von 2012 von Makam Market Research brauchen vier von zehn Arbeitnehmern Englisch-Kenntnisse im Beruf. Vier Prozent müssen Französisch beherrschen, drei Prozent Italienisch. Jeder Zweite kann sich vorstellen, in Zukunft eine weitere Fremdsprache zu lernen.

Wer dies im Zuge von Sprachferien tun will, sollte sich früh genug über die passende Reiseart informieren: Die Arbeiterkammer (AK) hat diese Woche Angebote für zweiwöchige Sprachreisen getestet und enorme Preisunterschiede festgestellt: Bei einer Sprachreise (ohne Flug) nach England beträgt die Differenz bis zu 120 Prozent. Am teuersten ist laut Test Kuoni: Ein Aufenthalt in London samt Flug kostet 1590 Euro. Am günstigsten ist das Angebot von SFA Sprachreisen mit 1309 Euro in Eastbourne. In Spanien ist der teuerste Sprachkurs auf Mallorca (2090 Euro bei ESL Sprachferien) sogar um 135 Prozent teurer als der günstigste in Malaga (FSTS). In Frankreich ist SFA Sprachreisen mit 1369 Euro (inklusive Flug) immerhin um ein Viertel günstiger als der teuerste Anbieter EF Sprachreisen mit 1795 Euro.

Zwei Wochen reichen nicht

Wichtig sind allerdings nicht nur die Kosten, sondern die eigenen Ziele. „Wir besprechen mit den Kunden vorher genau, was im Vordergrund steht: Unterricht oder Urlaub“, sagt Katja Börner von ESL Sprachreisen. So ist am Ende niemand enttäuscht. Auch das Sprachniveau will vorab bestimmt sein. Wer in einer Sprache blutiger Anfänger ist, lernt die Basics lieber zu Hause. Von der Sprach-Erfahrung vor Ort so richtig profitieren können jene, die über ein gutes Mittelstufen-Niveau verfügen. Börner: „Wer die Sprache wirklich seriös lernen will, muss sich schon mindestens vier Wochen Zeit nehmen. Zwei Wochen reichen nicht.“

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