Schneller Energiekick im Job: Extreme Methoden im Selbsttest
Minus 110 Grad. Wie unzählige Nadelstiche fühlen sich die eisigen Temperaturen auf meiner Haut an. „Aua“, rufe ich und lache dabei. Das muss das Adrenalin sein. Eine Minute ist geschafft, zwei liegen vor mir. Das ist es wert. Für die Energie. Für den Kick.
Ich bin im Biogena Plaza. Vor wenigen Wochen hat das Medical Spa im ersten Wiener Bezirk eröffnet. Gleich neben der Oper. Dort, wo die Geschäftsmenschen sind. Neben einer breiten Produktpalette von Nahrungsergänzungsmitteln ist das Herzstück die Diagnostik sowie das Biohacking-Angebot, das Prozesse innerhalb unseres Körpers verbessern soll.
Die Versprechen? Ein stabileres Nervenkostüm, medizinische Prävention, Eindämmung von Osteoporose und vieles mehr. Das Zielpublikum sind geschäftige Menschen, die ihrem Lifestyle mit effektiven Methoden für zwischendurch unter die Arme greifen. Das passiert mittels Blutcheck, Power-Infusion, Höhenlufttraining und Kältekammer.
Die Reparaturmedizin ist in unseren Breitengraden stark vertreten. Dem wollen wir mit Prävention entgegenwirken.
Ein Selbsttest der Extreme
„Einmal alles, bitte“, höre ich mich sagen und bin überrascht. Bin ich sonst der Typ Mensch, der durch das Leid geht, statt es auszutricksen. Hier stehe ich allerdings allein mit dieser puren Einstellung. Zwischen 20 und 35 Kapseln konsumieren Biogena-Mitarbeiter täglich.
„Warum erst zum Arzt gehen, wenn man krank ist, wenn man aus dem Vollen schöpfen kann“, fragt Geschäftsführerin Julia Ganglbauer. Ja, warum eigentlich? Wir legen los, ich werde nervös.
Station 1: Das Mitochondrien-Training
Dauer: 40 Minuten plus Vorgespräch
Kosten: ab 64 Euro pro Behandlung
Beim Mitochondrien- oder auch Hypoxietraining besteigt man quasi im Liegen einen Berg. Der Sauerstoff wird reduziert, um im Körper vorteilhafte Anpassungsmechanismen hervorzurufen. Man bildet mehr rote Blutkörperchen, die Gefäßwände werden glatter, der Stoffwechsel wird angespornt, der Geist entspannt derweil.
Kurzatmig wie ich bin, stelle ich mich mental darauf ein, über die nächsten 40 Minuten nicht genügend Luft zu bekommen. Und werde überrascht. Die Luft fließt unregelmäßig, ist aber immer ausreichend vorhanden.
In manchen Phasen gleite ich in einen sanften Schlafzustand, dann wache ich wieder auf, wenn der Luftstrom sich verstärkt. Die Maske und der Schlauch stören mich und trotzdem war ich schon lange nicht so entspannt.
Ich bin an eine Maschine angeschlossen, die meinen Sauerstoffgehalt im Blut misst. Mit elf Prozent Sauerstoffzufuhr erreiche ich den idealen Wert. Hier befinde ich mich etwa auf 4.800 Höhenmetern – wie auf dem Mont Blanc.
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