Reif für die Zukunft – nur für welche?

Reif für die Zukunft – nur für welche?
Du willst nicht studieren, hast sonst aber keinen Plan? Sechs Alternativen für die Zeit nach der Schule.

"Party! Endlich geschafft! Die Schule ist vorbei! Jetzt liegt uns die Welt zu Füßen", strahlen Maturanten jährlich um die Wette. Auch heuer werden im Frühling wieder etwa 45.000 Schüler und Schülerinnen ihre Schulzeit mit der Reifeprüfung besiegen. Und daher reif für die Zukunft sein. Aber was für eine Zukunft wird das sein? Für welchen Weg soll man sich entscheiden? Darüber muss man sich spätestens jetzt Gedanken machen.

Wer nicht über die Uni oder eine Fachhochschule ins Berufsleben einsteigen möchte (nur 66 Prozent der Maturanten entscheiden sich laut AMS-Ratgeber "Berufswahl Matura 2014/2015" für den akademischen Weg), dem stehen noch viele andere spannende Möglichkeiten offen:

Lehre nach der Matura

"Diese Option wird immer beliebter", heißt es aus der Berufs- und Bildungsberatung der Wirtschaftskammer Wien. Junge Menschen erlernen einen Beruf nicht schon mit 15 Jahren, sondern erst, nachdem sie sich eine solide Allgemeinbildung und einen Überblick verschafft haben. Ist der Ausbildungsbetrieb einverstanden, kann die Lehrzeit sogar verkürzt werden. Die Lehre ist kostenlos, es gibt eine Lehrlingsentschädigung, man kann aus über 200 Berufen wählen. Besonders für jene geeignet, die nach vielen Jahren in der Schule etwas Handfestes erlernen wollen. Alle Lehrberufe gibt es unter www.ams.at.

Kollegs

"Kollegs bieten vor allem AHS-Maturanten eine gute Möglichkeit, innerhalb relativ kurzer Zeit (meist in vier Semestern) eine facheinschlägige Berufsausbildung zu erwerben", heißt es aus der Berufsberatung. Die Ausbildung erfolgt im Schulmodus, also mit Anwesenheitspflicht und Schularbeiten und kann im wirtschaftlichen, technisch-künstlerischen, touristischen, pädagogisch-sozialen und rein technischen Bereich absolviert werden. Mehr Informationen zu Kollegs unter www.abc.berufsbildendeschulen.at.

Duales Studium

Hier gehen Theorie und Praxis Hand in Hand: Zuerst wird an der Hochschule gelernt, danach wird das Wissen in einem mit der Hochschule kooperierenden Ausbildungsbetrieb im Job umgesetzt. Die Studierenden bekommen vom Unternehmen ein monatliches Gehalt, manchmal übernimmt es auch die Studiengebühren. Die meisten dualen Studiengänge sind in den Bereichen Technik, Wirtschaft, Gesundheit und Soziales zu finden.

Trainee-Programme

Unternehmen holen hierbei junge Talente frisch von der Schule und bilden sie in einem zwölf bis 18-monatigen Programm zu passenden Fachkräften aus. "Ein gute Möglichkeit, schnell Berufsalltag zu schnuppern", heißt es aus der Berufsberatung. Trainees durchlaufen verschiedene Stationen des Unternehmens, arbeiten von Beginn an mit. Das Unternehmen stellt zudem Weiterbildung und spezielle Kurse. "Nicht selten werden Trainees nach Ende des Programms in reguläre Jobs übernommen", heißt es aus der Berufsberatung.

Freiwilliges soziales Jahr

"Es eignet sich für Menschen, die noch nicht so genau wissen, wohin es gehen soll, die aber eine hohe soziale Kompetenz haben", so der Experte der Berufsberatung. Im Rahmen von etwa elf Monaten kann man die Arbeit im Sozialbereich (etwa mit behinderten oder obdachlosen Menschen) kennenlernen und seine Eignung für diesen Bereich überprüfen. Man wird versichert und bekommt Taschengeld. "Nach so einem Jahr folgt in der Regel ein Studium – Ausbildung ist das keine", heißt es aus der Berufsberatung. www.freiwilliges-soziales-jahr.at.

Au-Pair

Ins Ausland gehen, Sprachen lernen, erste Verantwortung übernehmen: Ein Au-Pair-Aufenthalt ist ein sanfter und zugleich abenteuerliche Einstieg ins Berufsleben – man betreut Kinder einer Gastfamilie im Ausland. Als Gegenleistung gibt’s Unterkunft, Verpflegung und wöchentliches Taschengeld. In der Regel fliegt man für sechs bis zwölf Monate in die Ferne. Wer Au-Pair-Luft schnuppern möchte, sollte sich nicht später als im Februar anmelden. Bei der Vermittlung zwischen Maturanten und interessierten Familien helfen Agenturen wie etwa www.aupair4you.at oder www.iapa.org.

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