Pitch im Paternoster

13 Start-ups erklärten in 13 Kabinen 13 Juroren ihr Business.
13 Start-ups erklären 13 Juroren aus der Industrie in 4,45 Minuten ihr Business.

Am Gang vor dem mehr als 100 Jahre alten Paternoster im Haus der Industrie in Wien steht ein Schild. "Stopp! Hier wird gepitcht!" Erstmals. Unterhaltsam. Und ziemlich nervenaufreibend. Was hier am Donnerstag in den 13 Kabinen des alten Holzaufzugs stattfindet, ist der legendäre und berüchtigte Elevator-Pitch: 13 Start-ups erklären während einer kompletten Aufzugs-Rundfahrt 13 Juroren ihr Business-Modell, um sie als Verbündete für ihr Geschäft zu gewinnen.

Die Junge Industrie und die Start-up-Plattform What a Venture wollen mit dem erstmals stattfindenden Wettbewerb "Pitch im Paternoster" junge Menschen mit innovativen Ideen mit den CEOs der Big Player der heimischen Industrie, wie etwa Siemens-Chef Wolfgang Hesoun oder Philips-Chef Robert Körbler, zusammenbringen. Es geht hier nicht um Geld. Es geht ums Netzwerken, Überzeugen und das Wichtigste: in Kontakt bleiben.

Solche Pitches haben aber sowohl die Juroren als auch die Start-ups selten erlebt – alle sind angespannt. Vor dem flott fahrenden Paternoster bildet sich eine hektische Menschentraube und ein Liftwart teilt ein, wer wann zusteigen darf.

4,45 Minuten auf knapp einem Quadratmeter zu zweit sind lang. Die Fahrt ist ruckelig und der Boden knarrt beim quirligen Präsentieren des Gründers. In den Zwischenstöcken wird es finster, nur das Tablet, auf dem der Gründer seine Zahlen präsentiert, leuchtet blau. Seine Stimme ist flattrig, die Zeit langsam knapp. "Well done! 3:48" steht auf einem Poster, an dem man vorbeifährt. "Wieso sollen die Kunden bei Ihnen kaufen? Wo spare ich konkret? Wie viel ist das in Prozent?", schießt der Juror mit Fragen dazwischen. "Time is up", sagt das nächste Poster. Es ist wieder Licht in Sicht – der Pitch ist zu Ende. Ein gelöstes Lachen vom Gründer, ein Handshake und ein "Gut gemacht" vom Juror und der Nächste steigt ein.

Am meisten überzeugt hat die Jury schließlich Xarion Laser Acoustics GmbH, die heuer gestartet sind. Die Industrie-Mikrofone von Leonhardt Bauer und Balthasar Fischer gewinnen einen Tag mit Industrieführer Infineon. Die Zweitplatzierten, Leo Fasbender und Felix Häusler, dürfen mit der Kommunikations-Software Chatgrape beim Pioneers Festival ausstellen. Den dritten Platz räumt Eologix mit seinen Windkraft-Sensoren ab. Damit werden die Gründer gratis auf der i2 Business Angel Börse gelistet.

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