Pensionsjobs: Glückliches Leben nach Dienstschluss

Pensionsjobs: Glückliches Leben nach Dienstschluss
Die einen wollen der Gesellschaft dienen, andere zu sich selber finden. Sieben Entwürfe für das Leben danach.

Werner Krenn ist ein glücklicher Mann. Er hat im Leben alles erreicht, was er erreichen wollte: „Ich hatte den schönsten Beruf der Welt. Ich war Musiker – erst Tenor, dann Fagottist. Auf Tourneen habe ich die ganze Welt bereist“, erzählt der Pensionist. Auch materiell hat es ihm an nichts gefehlt: „Jaguar oder Jagd, alles habe ich mir geleistet“, erzählt er. „Diesen Luxus brauche ich nicht mehr. Heute bin ich glücklich, wenn ich andere Menschen glücklich machen kann. Ich besuche regelmäßig Patienten in der Rudolfstiftung in Wien.“

Nicht nur Werner Krenn hat nach der Pensionierung seinem Leben eine neue Wendung gegeben. Viele Menschen wollen sich nicht auf die „faule Haut legen“ und suchen sich eine neue Aufgabe, nachdem sie aus dem „Arbeitsleben geschieden“ sind. Oder sogar einen neuen Job.

Pensionsjobs: Glückliches Leben nach Dienstschluss

Urs Schmid, frewilliger Spanner im Herbar des NHM Wien
Pensionsjobs: Glückliches Leben nach Dienstschluss

Herr Polinek, ein Pensionist, ist ehrenamtlich für die Schule tätig und hat für eine Schulklasse einen Besuch im Landtmann organisiert
Pensionsjobs: Glückliches Leben nach Dienstschluss

Christine Cermak, Pensionistin, Unternehmerin
Pensionsjobs: Glückliches Leben nach Dienstschluss

Pilgerfront bei Santillana del Mar
Pensionsjobs: Glückliches Leben nach Dienstschluss

(C) annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger - Wien, Austria, am 14.12.2011 - Ehrenamtliche Taetigkeiten von Pensionisten: Frau Sabina Lacom liest Senioren im Pensionistenheim am Rosenhuegel Kurzgeschichten aus einem Buch vor.
Pensionsjobs: Glückliches Leben nach Dienstschluss

KurierPensionist Krenn im Krankenhaus Rudolfstiftung
Pensionsjobs: Glückliches Leben nach Dienstschluss

KurierIlse Benvenutti

Neustart

Der Übergang vom Beruf in die Pension ist schwierig. „Leider gibt es auch wenig Hilfe“, beklagt der Wirtschafts- und Arbeitspsychologe Alfred Lackner. „Beim Übertritt von der Schule in den Beruf oder beim Wiedereinstieg nach der Karenz ist das anders. Da gibt es genügend Beratung.“ Lackner rät älteren Menschen, „sich schon zwei oder drei Jahre, bevor sie in Pension gehen, auf das Danach vorzubereiten.“ Bedeutet konkret: Nicht nur über die neue Tätigkeit nachdenken, sondern sie bereits nebenbei ausüben.

Denn: „Der Mensch ist, was er macht. Deshalb identifizieren sich so viele mit ihrem Beruf und investieren in ihn sehr viel Energie.“ Kommt der Abschied vom Arbeitsleben zu abrupt, fällt der Mensch in ein Loch. „Seine Arbeit ist weg, er weiß nicht mehr, wer er ist“, meint Lackner. „Das gilt ganz besonders für Menschen, die ihre Arbeit gerne und mit viel Hingabe gemacht haben. Bis sie mit sich im Reinen sind und wieder ihren Platz im Leben gefunden haben, vergehen zwei bis drei Jahre. Deshalb sind Altersteilzeitmodelle ideal, in denen ich langsam in eine neue Rolle schlüpfen kann.“

Der KURIER hat sieben Pensionisten besucht. Das Ergebnis: Nicht alle brauchen einen geregelten Tagesablauf und eine neue Aufgabe, für manche ist es schön, loslassen zu können.

Kommentare