Papst: "Ohne Arbeit keine Würde"

Papst Franziskus über die Würde der Arbeiter. Neulich bei einem Fabriksbesuch.
Papst Franziskus über die Würde der Arbeiter und warum Firmeninhaber, die Massenentlassungen durchführen, in seinen Augen keine Unternehmer, sondern bloß Händler sind.

Dass es der Papst in die JOB-KURIER-Seiten schafft – das gab es noch nie. Seine Ausführungen bei einem Treffen mit 3.500 Mitarbeitern des Metallwerks ILVA in der Vorstadt von Genua sind aber allemal etwas für die Karrierenseiten. Er sprach über die Würde der Arbeitnehmer und darüber, wie er Unternehmer sieht, die Mitarbeiter in großer Zahl entlassen.

Konkret: Der Papst hat die Unternehmer aufgefordert, die Würde der Arbeitnehmer zu respektieren. "Es gibt keine gute Wirtschaft ohne gute Unternehmen, die Verantwortung für die Menschen und die Umwelt übernehmen", sagte Franziskus. "Kein guter Unternehmer mag es, seine Mitarbeiter zu entlassen. Wer die Probleme seines Unternehmens mit Kündigungen zu lösen hofft, ist kein Unternehmer, sondern ein Händler. Heute verkauft er die Leute und morgen seine Würde", sprach der Papst. Ein guter Unternehmer müsse in erster Linie selbst ein guter Arbeiter sein.

Arbeit sei für ihn eine menschliche Priorität, die jedoch zu oft nicht genug gefördert werde. Es sei wichtig, allen Menschen nicht ein Grundeinkommen, sondern eine Arbeit zu sichern. "Das Ziel ist nicht ein Einkommen für alle Menschen, sondern eine Arbeit für alle. Eine finanzielle Unterstützung vom Staates garantiert zwar den Unterhalt, löst aber nicht die Probleme. Ohne Arbeit kann es keine Würde für jeden geben", sagte der Heilige Vater. Der Papst warnte zudem vor einer Wirtschaft in Händen von Spekulanten. "Hinter Spekulanten steckt eine unmenschliche Wirtschaft", sagt Franziskus.

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