Millennials: Die Anti-Abenteurer

Ganz anders, als gedacht.
Die Millennials sind flexibel, anspruchsvoll, immer auf der Suche nach einer Abwechslung. Mitnichten. Eigentlich sind sie viel konservativer, als es aussieht, sagen Experten. Eine neue Studie belegt das mit Zahlen.

Sie sind jung, wild, gehen in der Arbeitswelt ihren eigenen Weg, suchen immer nach neuen Abenteuern – die Millennials sind die Enfants Terribles der Unternehmen, eine Generation, die die Chefs nur schwer verstehen und binden können. Jugendforscher Philipp Ikrath sagte vergangene Woche im JOB-Interview: "Man schreibt ihnen Mobilität, Flexibilität und Verweigerung von Normalarbeitsverhältnissen zu. Die Jungen sind der feuchte Traum neoliberaler Ökonomen." Aber: die Realität ist anders. Die Mehrheit ist eher langweilig. Angepasst. Ist, wie ihre Eltern.

Eine neue Deloitte-Studie fasst das jetzt in Zahlen: Die Jobwechselbereitschaft unter den jungen Akademikern sinkt – 31 Prozent wollen länger als fünf Jahre beim derzeitigen Arbeitgeber bleiben – eine lange Zeit für dieses Alter. Ihr wachsendes Sicherheitsbedürfnis – die Jungen sehen trüb, fürchten Kriege, politische Spannungen, wirtschaftlich schwere Zeiten – wirkt sich auf den Beschäftigungwunsch aus: Zwei Drittel wollen am liebsten eine feste Vollzeitanstellung. Gefragt nach den erwarteten Auswirkungen der Digitalisierung zeigt sich ein ambivalentes Bild, die Skepsis ist groß: 40 Prozent sehen ihre Jobs dadurch bedroht. 44 Prozent befürchten eine sinkende Nachfrage nach ihren Fähigkeiten, mehr als die Hälfte rechnet zudem damit, in Zukunft eine Umschulung machen zu müssen. Jene wiederum, die sich digital fit fühlen, sehen die Zukunft hingegen voller Job-Chancen.

Für die Studie wurden 8000 Millennials mit akademischem Abschluss aus 30 Ländern befragt.

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