Manager lieben die Freiheit

Freiraum ist wichtiger als Anerkennung. Sagt zumindest der Hernstein Report
Führungskräfte schätzen Macht und Anerkennung? Stimmt nicht, sagt der Hernstein Report.

Wer in der Chefetage angekommen ist, bekommt Macht, Anerkennung, Status. Motiviert sind Top-Manager jedoch von einer anderen Sache: nämlich ihrem neuen Freiraum. Das hat der Hernstein Management Report in einer Befragung von 1500 Führungskräften aus Österreich und Deutschland herausgefunden. Im Top-Management wollen 93 Prozent im Job ihr Bestes geben, im unteren Management "nur" 80. "Mit der Höhe der Karriereleiter steigen die Gestaltungs- und Entscheidungsspielräume", erklärt Eva-Maria Ayberk, Leiterin des Hernstein Instituts. Die Erwartungen an die Führungsrolle seien dann nicht mehr so hoch, das Managen geht mit Erfahrung leichter. Auch der Sinn in der Arbeit hilft der Motivation. 78 Prozent der Führungskräfte empfinden ihre Arbeit als sinnvoll. "Alles in allem gern" arbeiten 89 Prozent des oberen, nur 77 Prozent des unteren Managements.

Empfehlung: Werde Chef

Befragt, was sie an ihrer Rolle als Führungskraft am meisten schätzen, nannten 51 Prozent von 1023 Führungskräften (nicht alle antworteten) Freiraum und die Möglichkeit, zu gestalten. Nur 16 Prozent schätzen es, "Verantwortung zu übernehmen" (16 Prozent) – was Macht impliziert. Auch spannend: 41 Prozent des oberen Managements würden ihren Freunden empfehlen, Führungskraft zu werden, aber nur 19 Prozent des unteren Managements. Für Ayberk ein Anlass, die Bedingungen für Sandwich-Manager zu hinterfragen und ihnen mehr Freiräume zu gewähren – etwa in selbst organisierten Projekten.

Kommentare