Lorena Skiljan: Wachstum in weiblicher Hand

Lorena Skiljan: Wachstum in weiblicher Hand
Marketing-Profi Lorena Skiljan hat die Führung des Wachstumsstrategen Hackabu übernommen.

Mit November hat die gebürtige Kroatin Lorena Skiljan Hackabu-Co-Gründer Alexander Meyer als CEO abgelöst. Mit Start-ups kennt sich die 38-Jährige aus: Erst Anfang des Jahres war die vormalige Marketing-Chefin von Wien Energie als Partnerin bei Eveline Steinberger-Kerns Energie-Start-up Blue Minds eingestiegen. Skiljan hat Jus an der  Universität Wien sowie Energie Management an der WU Wien studiert. Heute ist sie außerdem im Entwicklungsbeirat des Studiengangs „Digital Economy“ an der FH der WKW.

Growth Hacker

Wachstum Beim Growth Hacking soll mit einem Mix aus Datenanalyse und gezielten Marketingtools Umsatz und  Bekanntheitsgrad der Kunden (oft Start-ups) gesteigert werden. Hackabu  heißt Hack a business. Seit Gründung im März 2017 ist das Start-up auf 40 Mitarbeiter, davon 25 in Wien, angewachsen und betreut zahlreiche namhafte Kunden. Bis Mitte 2019 soll das Wiener Team  50-köpfig sein – mit 85 Prozent Frauen in der Führung.

KURIER: Sie haben im November Gründer Alexander Meyer als CEO abgelöst. Was werden Sie anders machen als Ihr Vorgänger?

Lorena Skiljan: Ich will dort anknüpfen, wo er aufgehört hat: Gute Arbeitsatmosphäre, viel Diversität. Aber ich werde noch mehr Frauenspirit einbringen, neue Führungsjobs weiblich besetzen.

Seit der Finanzkrise wird das Credo des unbegrenzten Wirtschaftswachstums von immer mehr Menschen infrage gestellt. Hackabu verkauft Wachstum. Wie passt das zusammen?

Natürlich ist Wachstum nicht unendlich möglich. Dieser Irrglaube hat lange dazu geführt, dass Firmen wahllos in Maßnahmen investierten, ohne zu wissen, was dabei herauskommt. Growth Hacking ist zielgenau, sparsamer, nachhaltiger.

Sie beraten auch Traditionsunternehmen wie Schlumberger, Sacher und Kotanyi: alle vor 1900 gegründet. Wie beratungsresistent sind die, wenn ein Start-up ihnen die Welt erklären will?

Bei so alteingesessenen Unternehmen sind Strukturen und Prozesse historisch gewachsen, die Unternehmenskultur stark verfestigt. Das ist zu einem gewissen Grad natürlich eine Herausforderung. Als beratungsresistent empfinde ich diese Kunden dennoch nicht. Ganz im Gegenteil: Diese Unternehmen sind sehr offen, sie kommen aktiv auf uns zu.

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