Lehrlinge: Wie zufrieden sind sie?
Stefanie Freh interessierte sich immer schon für Technik, hat an der HTL begonnen, entschied sich dann aber für einen Lehrberuf. Die 19-Jährige macht bei IBM eine Lehre zur IT-Technikerin, derzeit im 2. Lehrjahr. "Auch wenn der Ruf oft kein guter ist, ich rate allen, denen die Schule nicht gefällt, eine Lehre zu machen. Ich sehe sie als ideales Sprungbrett für weiterführende Kurse oder als gute Basis für eine weitere Ausbildung. Am Anfang sei ihr einiges schwergefallen, so hatte sie "Angst, irgendwo anzurufen". Freh: "Mir fehlte es an Selbstbewusstsein, ich hatte Scheu, Fragen zu stellen." Aber: "Das IBM-Team hat mir geholfen und mir unter die Arme gegriffen. Jetzt geht es schon viel besser."
Besseres Image
Cornelia Haslauer ist im 3. Lehrjahr im Einzelhandel bei Libro tätig. Dass sie die Kindergarten-Schule abgebrochen hat, bereut sie keineswegs. "Ich war mir letztlich sicher, dass ich eine Lehrstelle im Verkauf haben will." Nach der Lehrabschlussprüfung möchte sie Filialleiterin, später einmal Bezirksleiterin werden. "Ich will so schnell als möglich viel erreichen und arbeite auch konsequent daran", so die 19-Jährige. Das schlechte Image der Lehrlinge mache ihr persönlich nicht zu schaffen. "Leider weiß ich aber von Mitschülern, dass man sich in einigen Betrieben keine Zeit für die Ausbildung der Lehrlinge nimmt. Das ist schade", kritisiert sie. Und: "Es ist eine Einstellungssache, wie die Zusammenarbeit verläuft - gefragt sind Verantwortung und echtes Interesse von beiden Seiten."
Ambitionen
"Es gibt immer wieder Jugendliche, die ihre Lehre auf die leichte Schulter nehmen - das sieht man besonders in der Berufsschule", sagt Nobert Militowski, im 3. Lehrjahr beim Merkur Markt. Was ihn stört: "Dass die Lehrlingsausbildung oft fälschlicherweise unterbewertet wird." Denn: "Es gibt viele Lehrlinge, die gut arbeiten. Wir haben einen starken Praxisbezug und anspruchsvolle Tätigkeiten mit viel Verantwortung. Bei der Warenbestellung oder Inventur etwa ist ein gutes Einschätzungvermögen enorm wichtig." Sein Ziel: "Ich will einmal eine Merkur-Filiale leiten und hoffe daher, dass ich die Aufnahme in das Nachwuchsförderungsprogramm schaffe."
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