Lehrgang "Wirtschafts-kriminalität" gefragt

Lehrgang "Wirtschafts-kriminalität" gefragt
Für den neuen Lehrgang gab es doppelt so viele Bewerber wie Studienplätze.

Seit diesem Wintersemester gibt es auf der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) den Lehrgang "Wirtschaftskriminalität und Recht". Justizministerin Beatrix Karl hat am Montag ein zufriedenes erstes Resümee über den Uni-Lehrgang gezogen. Das "maßgeschneiderte Angebot" für Richter und Staatsanwälte habe vom Start weg mehr als doppelt so viele Bewerber wie Studienplätze gehabt, erklärte Karl bei einer Pressekonferenz. Aufgrund der überraschend hohen Nachfrage soll es nun im Sommersemester 2013 eine "Zusatzklasse" geben. Die viersemestrige postgraduale Ausbildung hat das Ministerium gemeinsam mit der Wirtschaftsuniversität Wien konzipiert.

22 Personen haben das Studium in diesem Wintersemester aufgenommen, mehr als doppelt so viele hätten sich angemeldet, zeigte sich Karl erfreut über den Fortbildungswillen in der Justiz. Ziel des Lehrgangs, der den Erwerb des "Master of Law" (LL.M.) ermöglicht, ist die "Qualifizierung und Spezialisierung" vor allem für "große Wirtschaftsverfahren". Die Justizministerin verwies auf mehrere Maßnahmen im Bereich der Bekämpfung von Korruption und Wirtschaftskriminalität - auf Gesetzesebene (Stichwort Strafrecht oder Lobbyistengesetz) ebenso wie mit der Einrichtung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft.

"Hier tut sich wirklich viel"

Von den dortigen Mitarbeitern hätten sich übrigens alle, die noch über keine entsprechende Zusatzausbildung verfügen, für den WU-Lehrgang angemeldet. Generell würden die Staatsanwaltschaften und Gerichte zahlreiche Korruptionsfälle derzeit gut aufarbeiten, "hier tut sich wirklich viel", lobte Karl. Von einer weiteren Kompetenz-Stärkung für das Justizpersonal erhofft sie sich im Endeffekt eine Beschleunigung der Verfahren bei gleichzeitiger Kostenersparnis.

WU-Rektor Christoph Badelt bezeichnete das Weiterbildungsangebot als gutes Beispiel dafür, wie die Universität auf Bedürfnisse der Gesellschaft reagiert. Lehrgangsleiter Michael Lang hob die Breite des Curriculums hervor, das etwa zur Hälfte wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse vermittle und zur Hälfte den wirtschaftsrechtlichen Bereich vertiefe.

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