Lehre statt Uni: "Ich war immer die mit dem meisten Geld im Freundeskreis"

Lehre statt Uni: "Ich war immer die mit dem meisten Geld im Freundeskreis"
Während viele ihrer Freunde noch studieren, eröffnet Seda Türkoglu bald ihren zweiten Friseursalon. Den Erfolg hat sie sich hart erarbeitet.

Seda Türkoglu sitzt mit ihrer Schwester im Auto, als der KURIER sie erreicht. Die Verbindung reißt manchmal ab. Die positive Aufregung ist dennoch klar zu hören. „Aktuell ist alles sehr nervenaufreibend“, erzählt die Oberösterreicherin, während sie zwischen Ostermiething und Mattighofen pendelt. Allein heute hat sie vier Termine. Denn die Zeit wird knapp und die Saloneröffnung steht kurz bevor. Bauchschmerzen verursacht ihr das keine, schließlich ist es nicht das erste Geschäft, das die 26-Jährige eröffnet. Der Papierkram und alles Rechtliche sind längst erledigt. Doch aus Erfahrung weiß sie: irgendwas geht immer schief.

Seda Türkoglu ist das vierte von sechs Kindern. Als sie ihren Eltern mitteilte, eine Lehre starten und Friseurin werden zu wollen, „haben die gach g’schaut“, scherzt sie rückblickend. Die älteren Schwestern besuchten weiterbildende Schulen. Der Karriereweg der jüngeren Tochter sorgte zunächst für ein mulmiges Gefühl. Man fürchtete, sie könnte einmal weniger verdienen als andere. Dabei kam es genau anders. Man hatte die Rechnung ohne Türkoglus Ambition gemacht.

Kommentare