Krisensichere Arbeit: Drei Jobprofile für Berufseinsteiger

Krisensichere Arbeit: Drei Jobprofile für Berufseinsteiger
Eine Karriere bei der Polizei, im Einzelhandel oder in der Pflege ist krisenfest und herausfordernd. Drei Jobprofile im Überblick.

Für die Gesellschaft im Einsatz

Krisensichere Arbeit: Drei Jobprofile für Berufseinsteiger

Wer Karriere bei der Polizei machen möchte, muss einigen Herausforderungen trotzen

Ruhe und Sicherheit gewährleisten, kurz, die öffentliche Ordnung aufrechterhalten: Das ist die Hauptaufgabe der Polizei. Wer Interesse hat, Nachbarschaftsstreits zu schlichten, den Verkehr zu überwachen und Verbrechen zu bekämpfen, dem steht ein mehrstufiges  Bewerbungsverfahren bevor.

Bewerbung:  Um sich für einen Beruf bei der Polizei qualifizieren zu können, muss man zunächst einige Voraussetzungen erfüllen. Beispielsweise zählen dazu der Besitz der österreichischen Staatsbürgerschaft, der Führerschein der Klasse B und mindestens der Fahrtenschwimmerausweis.

Wenn man alle Voraussetzungen erfüllt, kann man sich online über einen Link auf der Homepage polizeikarriere.gv.at bewerben. „Das Auswahlverfahren wurde digitalisiert und sehr bewerberfreundlich gestaltet“, sagt Lana Ganselmayer, Referatsleiterin des Neuaufnahmeverfahrens im Exekutivdienst bei der Polizei.

In etwa vier Mal im Jahr findet das Aufnahmeverfahren statt, bei dem die Rechtschreibung genauso geprüft wird, wie die psychologische und sportliche sowie gesundheitliche Eignung. „Eine gute Vorbereitung auf das Aufnahmeverfahren ist wesentlich. Dieses wird von einigen unterschätzt“, so Ganselmayer. Von den ca. 9000 jährlichen Bewerbungen werden dann ca. 2000 für ganz Österreich genommen. „Für das Jahr 2021 werden noch mehr zukünftige Polizistinnen und Polizisten gesucht.“

Karriere: Im ersten Ausbildungsjahr verdient man ca.1765 Euro brutto, im zweiten etwa 2180 Euro brutto. Nach einer zweijährigen Ausbildung tritt man den Streifendienst an, wobei das Einstiegsgehalt inklusive sämtlicher Zulagen rund 3800 Euro brutto beträgt. Nach dem Streifendienst, den man mindestens zwei Jahre absolvieren muss, besteht auch die Möglichkeit, sich zu spezialisieren und eine Fachkarriere im Kriminal- oder Verkehrsdienst einzuschlagen, nach einer Führungsbildung Leitungsfunktionen zu übernehmen oder sich bei einer Sondereinheit wie z. B. Cobra, Wega zu bewerben.

„Einige von den vielen BewerberInnen möchten sofort zur Wega oder zur Cobra, das geht nur leider nicht. Wir suchen grundsätzlich Polizistinnen und Polizisten für die Basis, also für den Streifendienst“, so Ganselmayer. Spannung und Action rund um die Uhr, darf man sich nicht erwarten, beispielsweise einige Stunden ein Objekt zu überwachen gehört ebenso dazu. „Bei diesem sicheren Job gibt es nicht immer nur Action wie bei der CSI, das muss den jungen Menschen bewusst sein“, so Ganselmayer.

Alle Informationen unter: www.polizeikarriere.gv.at

Für ein Miteinander und mehr Wertschätzung

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Die „Pflege mit Matura“ bietet eine qualifizierte Berufsausbildung als Pflegefachassistenz

Als Pflegefachassistenz unterstützt man ältere Menschen und Pflegebedürftige in ihrem Tagesablauf. Körperpflege, Ernährung und die Überwachung medizinischer Basisdaten gehören genau so zu den Aufgaben wie Zuhören und wertvolle Zeit schenken. Die Ausbildung „Pflege mit Matura“ dauert 5 Jahre.

Bewerbung: Während der achten Schulstufe bewirbt man sich direkt bei einer Schule, die „Pflege mit Matura“ anbietet. In Wien ist das die bafep21 in der Patrizigasse und das Ausbildungszentrum der Caritas in der Seegasse. „Das Auswahlverfahren an der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege ist zweiteilig und besteht aus einer schriftlichen Testung und einem Gespräch. Jährlich werden dann pro Lehrgang maximal etwa 30 Bewerberinnen aufgenommen“, sagt Esther Matolycz, Direktorin der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege Schlachthausgasse.

 Karriere: Da ein hoher Bedarf an Pflegefachkräften besteht, sind die Jobchancen sehr groß. „In dem Beruf sind vor allem soziale Kompetenzen, Empathie und kommunikative Fähigkeiten wichtig“, so Matolycz. Arbeiten kann man in einem Krankenhaus, Altersheim, in der Hauskrankenpflege, in Tageszentren oder im Behindertenbereich.

Als Pflegefachassistentin mit Matura kann man anschließend noch ein Studium dranhängen und sich so noch weiter spezialisieren (Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflege) oder einen zusätzlichen Weg einschlagen (Management). Das Einstiegsgehalt liegt laut Kollektivvertrag bei 1850 bis 1960 Euro brutto. „In der Pflege zu arbeiten ist krisensicher und ein vielseitiger Beruf, er ist aber auch emotional sehr anstrengend.“

Informationen unter: www.awz-wien.at/p/pflege-mit-matura

Mit Liebe zu den Waren und Kunden

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Eine Karriere im Einzelhandel bietet viele Möglichkeiten bei guten Jobchancen

Einzelhandelskaufleute sind in Einzelhandelsbetrieben für den Einkauf, die Lagerung und den Verkauf von Waren verantwortlich und erledigen Büroarbeiten. Ausbildungsbasis ist eine dreijährige Lehre.

Bewerbung: „Kaufmännisches Interesse, Zahlenverständnis, Kontaktfreudigkeit und Teamfähigkeit sollte manmitbringen, wenn  man sich für einen Beruf im Einzelhandel interessieren“, sagt Michaela Reiter, Projektleiterin der überbetrieblichen Lehrausbildung beim BFI Wien. Nachdem man die Pflichtschule abgeschlossen hat, bewirbt man sich direkt bei einem Betrieb seiner Wahl, je nachdem ob man Lebensmittel, Baustoffe, Kleidung oder eine andere Warengruppe bevorzugt.  Denn bei der Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau/-mann stehen 15 Schwerpunkte zur Auswahl.

„Die Ausbildung ist ein duales System. Sprich, die Ausbildung findet in dem Betrieb statt, der einen genommen hat und je nach Lehrjahr ein bis zwei Tage in der Berufsschule.“ Im ersten Lehrjahr verdient man 711 Euro brutto, im zweiten 914 Euro und im dritten 1167 Euro. „Das Einstiegsgehalt liegt dann zwischen 1600 und 1800 Euro“, so Reiter. Und was machen viele falsch bei der Bewerbung? „Man sollte sich unbedingt vorab über den Betrieb informieren, sonst hinterlässt das beim Bewerbungsgespräch keinen guten Eindruck.“

Karriere: Die Jobchancen im Einzelhandel sind gut, dennoch war 2020 anders. „Viele Betriebe wissen nicht, ob sie im Jahr 2021 Lehrlinge aufnehmen können, aber im Lebensmittelhandel und in der Drogerie  sind die  Chancengut“, sagt Reiter. Es gibt viele Möglichkeiten zum Aufstieg und zur Weiterbildung.

„Man kann zur Einkäuferin, zum Disponenten, zur Marktleiterin oder zum Regionalleiter aufsteigen oder parallel eine Lehre mit Matura machen, um dann noch studieren. Außerdem kann man eine  Doppellehre machen, bei der  etwa  nur eine Zusatzprüfung  nötig ist, um  zusätzlich Bürokauffrau/-mann zu sein und so schnell in ein Büro wechseln kann“, so die Expertin.

Alle Infos unter: bfi.at, wko.at, bic.at, ams.at

 

 

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