Jeder hat einmal klein angefangen

Jeder hat einmal klein angefangen
Auch Geschäftsführer sind nicht einfach so vom Himmel gefallen. Top-Manager berichten über ihren Jobeinstieg.

Aller Anfang muss nicht schwer sein. Es gibt Wege, sich den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern. Zum Beispiel, indem man von den Erfahrungen anderer profitiert. Drei Führungskräfte erzählen von ihrem eigenen Werdegang und den Anforderungen, die sie heute selbst an ihre Mitarbeiter stellen. Ihre einhellige Conclusio: Wer seine Fähigkeiten kennt, sie gezielt einzusetzen weiß und sich darüber hinaus optimal organisiert, hat gute Chancen, auf Erfolgskurs zu kommen.

Tipp 1: Netzwerken

Jeder hat einmal klein angefangen

Als Geschäftsführerin des abz*austria, Verein zur Förderung von Arbeit, Bildung und Zukunft von Frauen, sieht es Manuela Vollmann als ihre Berufung, Menschen beim (Wieder-)Einstieg in den Beruf zu unterstützen. Die Motivation dahinter schöpft sie aus ihrer beruflichen Laufbahn, sie gibt Tipps in Beratungsgesprächen weiter.

"Zwei wesentliche Faktoren haben mir nach dem Studium der Berufspädagogik dabei geholfen, im Joballtag besser Fuß zu fassen: Zum einen ein großes Netzwerk, welches mich bei der Vereinbarkeit von Karriere und Kindererziehung aufgefangen hat. Zum anderen war es mir immer wichtig, über den Tellerrand der formalen Ausbildungen hinauszublicken. Ich konnte mir als Tochter eines Unternehmers während meiner Jugend einiges an wirtschaftlichem Verständnis aneignen. Dieses Know-how hat mir, zusammen mit dem Studium, sehr geholfen, den Verein mit aufzubauen".

Die enge Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Unternehmen bestätigt Vollmanns Beobachtung, dass informelle Qualifikationen abseits des Lebenslaufs immer
mehr gefragt sind.

Tipp 2: Ziele verfolgen

Keine Scheu vor Verantwortung und dabei den eigenen Weg nie aus den Augen verlieren - das rät Tatjana Oppitz, Generaldirektorin von IBM Österreich und spricht dabei aus Erfahrung: "Ich kam 1989 zu IBM und war eine der ersten Frauen, die im Vertriebsbereich arbeiten wollten, der damals praktisch zu 100 Prozent männlich besetzt war." Sie hat sich davon nicht abschrecken lassen. Im Gegenteil: "Am Anfang war da eine gewisse Reserviertheit, am Ende wurde ich aber an der Leistung gemessen. Salopp formuliert: Die Computer mussten funktionieren. Das hat mich von Anfang an darin bestärkt, durch mein Können aufzufallen und mich nicht von Schwierigkeiten abschrecken zu lassen."

Die Wertschätzung der eigenen Fähigkeiten sowie der Mut, sich stetig weiterzuentwickeln sind für Oppitz eine notwendige Kombination für Erfolg. Durch Mentoringprogramme und Trainings ist es ihr heute selbst ein Anliegen, junge Frauen bei Berufseinstieg und Karriereplanung zu begleiten.

Tipp 3: Flexibel sein

Markus Kaser, Geschäftsführer von Interspar Österreich, absolvierte die HTL für Bauwesen in Innsbruck und arbeitete dann als Projektkoordinator für den Bau eines Tiroler Einkaufszentrums sowie als selbstständiger Teppichhändler. "Diese Zeit war sehr wichtig für mich, um festzulegen, wohin ich beruflich gehen möchte", erzählt der Geschäftsmann. Erst im Anschluss absolvierte er sein Studium der Betriebswirtschaftslehre und startete seine Laufbahn bei Interspar.

"Die Türen geöffnet haben mir neben den fachlichen Kompetenzen vor allem meine Leidenschaft als Kaufmann und die Offenheit für Innovation und neue Ideen. Ich bin überzeugt, dass Einsatz, Engagement und Spaß an der Arbeit nach wie vor wesentliche Komponenten für einen gelungenen Berufseinstieg sind." Was seiner Meinung nach immer wichtiger wird: die eigene Arbeitsweise flexibel an geänderte Rahmenbedingungen anpassen zu können und trotzdem seiner eigenen Linie treu zu bleiben. "Wenn man so will, sollte man gleich von Beginn an lernen, sich im Berufsleben immer wieder neu zu erfinden."

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