Inflation: Wie der Staat von den Teuerungen profitiert
Benzin, Heizöl, Nahrungsmittel: Die Inflation macht das Leben spürbar teurer. Doch was uns zwingt, den Gürtel enger zu schnallen, hat für den Staat nicht nur negative Auswirkungen. Nach aktuellen Berechnungen der wirtschaftsliberalen Denkfabrik Agenda Austria könnte die Republik Österreich in den kommenden zwei Jahren zwischen 7,5 und elf Milliarden Euro zusätzlich einnehmen. Diese zusätzlichen Einnahmen bedeutet zwar nicht automatisch, dass der Staat auch mehr Geld zur Verfügung hat – schließlich ist auch er von der hohen Inflation betroffen. Trotzdem profitiert er, und zwar von der schleichenden Erhöhung der Einkommenssteuer durch die kalte Progression und davon, dass viele staatliche Leistungen nicht automatisch an die Inflation angepasst werden.
Die Agenda Austria hat für ihre Berechnung drei Szenarien durchgespielt. Im ersten beträgt die Inflation 2022 fünf Prozent und 2023 drei Prozent. In diesem Fall könnte der Staat 2022 Zusatzeinnahmen von 2,5 Milliarden Euro aus Lohn-, Einkommens- und Mehrwertsteuer erwarten und im Jahr 2023 fünf Mrd. Euro, insgesamt also 7,5 Milliarden Euro.
In einer zweiten Variante wurden Inflationsraten von sechs Prozent für 2022 und vier Prozent für 2023 zu Grunde gelegt. Dann steigen die Mehreinnahmen für das Budget auf 3,1 (2022) bzw. 6,3 Milliarden (2023) Euro, insgesamt also mehr als neun Milliarden Euro. Nimmt man für 2022 eine Inflation von sieben Prozent und für 2023 von fünf Prozent an, gibt es sogar Mehreinnahmen von mehr als elf Milliarden Euro.
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