Das Homeoffice-Pendel schwingt zurück

Das Homeoffice-Pendel schwingt zurück
Homeoffice in Österreich geht drastisch zurück. Wenig überraschend mit nachvollziehbaren Gründen.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Auf Trend folgt Gegentrend, das ist landläufig bekannt. Als also über die Pandemiejahre hinaus die Unternehmen zum große Homeoffice geblasen haben, konnte man schon ahnen, dass diese Entlassung ins Private auch wieder zurückgenommen wird. Das passiert jetzt und in großen Schritten: 

Die Homeoffice-Quote ist in Österreich um 17 Prozentpunkte gesunken – viel weniger Mitarbeiter, die könnten, nehmen die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten in Anspruch. In den USA sind die Rückkehrwünsche vonseiten der Firmen noch viel krasser: ab Jänner 2025 müssen etwa alle Amazon-Mitarbeiter wieder gänzlich zurück ins Büro, andere große Tech-Firmen reduzieren die Tage der Heimarbeit massiv. Wie Elon Musk das gehandhabt hat, ist wieder eine andere Geschichte ("kommt zurück, oder kommt nie wieder"). 

Dass wieder mehr zur Anwesenheit tendiert wird, hat vor allem softe Hintergründe. Es ist weniger die Produktivität, die als Grund genannt wird, als die Identifikation mit der Firma, der Schwung im Team, die direkte Kommunikation und die damit verbundenen kurzen Wege der Absprache, die verloren gehen, wenn alle irgendwo (und ziemlich einsam) sitzen und lediglich über Mail oder Videocall erreichbar sind. 

Es ist schwierig zu benennen, aber Homeoffice macht etwas mit den Beteiligten: es baut eine Distanz auf, es reduziert die Wochendynamik im Team, wenn die Tage der Absenz zuschlagen, es unterstützt mitunter eine gewisse Eigenartigkeit der Beteiligten – man könnte es auch liebevoll „Jogginghosen-Effekt“ nennen.  

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