Höhere Preise: Energiesparen bei der Weinproduktion

Höhere Preise: Energiesparen bei der Weinproduktion
Wie die steigenden Energiepreise den österreichischen Weinbau beeinflussen und welche Maßnahmen von Winzern gesetzt werden können

Produkt-Teuerungen machen sich vielerorts bemerkbar, auch in der Wein-Abteilung. Die steigenden Energiekosten führen nämlich zwangsläufig zu steigenden Produktionskosten, die auch Winzer belasten und den Weinbau in überraschenden Bereichen der Produktion berührt. Unter anderem steigen die Preise der Weingartensteher, der Drähte, des Flaschenwaschens in Gemeinschaftsanlagen, der Flaschenverschlüsse und der Etiketten.

Winzer Hubert Ullmann aus Oberkreuzstetten im Weinviertel sagt dazu: „Die Betriebsmittelpreise steigen. Aber wenn man nur beispielsweise hört, dass sie um wenige Cent teurer geworden sind, klingt das zunächst nicht nach viel. Ab einer gewissen Menge macht es jedoch viel aus.“

Maßnahmen zum Energiesparen

Um Energie zu sparen, setzte Ullmann bereits Ende 2020 erste Maßnahmen: Er investierte in eine Photovoltaikanlage und die gebrauchte Wärme bezieht er nun mit Holz-Hackschnitzel. Gewärmt wird damit das Haus, das Heurigenlokal und bei Gebrauch auch die Weinhalle. „Es ist nachhaltiger, da wir somit weniger fossile Energien aufbrauchen und natürlich spielt auch der Kostenfaktor eine Rolle“, sagt Ullmann.

Eine weitere Maßnahme ist das Wiederverwenden der Weinflaschen: „Ich animiere unsere Kundinnen und Kunden dazu, die Flaschen der Qualitätsweine wieder zurückzubringen, damit diese nicht eingeschmolzen und neu gemacht werden müssen, da auch das viel Energie verbraucht“. Für die günstigeren Flaschen gibt es schon länger ein Pfandsystem.

Höhere Preise: Energiesparen bei der Weinproduktion

Oberkreuzstetten im Weinviertel: Winzer Hubert  und Sabine Ullmann 

Regenerative Landwirtschaft

Selbst bei der Bewirtschaftung der Weingärten und Ackerflächen kam es zu Anpassungen. Mit Hilfe einer hohen Biodiversität arbeitet Ullmann an einer regenerativen Landwirtschaft. Vor allem zu Zeiten des Klimawandels ist das seiner Meinung nach besonders relevant: „Die Böden werden vitaler und gesünder.“ Zu dem speichert der Boden mehr Wasser und ist somit auch auf die sich nun häufenden Trockenphasen vorbereitet. „Als Winzer arbeiten wir mit der Natur. Es ist also in unserem Sinne, dass sie gut erhalten bleibt.

Trotz allem höhere Weinpreise

„Ich achte darauf, dass die Preise der Qualitätsweine gleichbleiben. Bei den günstigeren Landweinen ist das leider nicht möglich“, erklärt der Winzer. Ihm zufolge soll sich außerdem das Kundenkaufverhalten verändert haben: „Es werden, teils aus Kostengründen, nicht mehr mehrere Kisten Wein gelagert. “ Kundinnen und Kunden kaufen eher einzelne Flaschen Ab-Hof oder in den lokalen Gemeinschaftsläden. Zudem sinken auch die Weineinkäufe aus der Gastronomie.

Laut Ullmann sind die Preise um fünf bis zwanzig Prozent gestiegen. „Ich habe das Glück, dass ich auf einen gemischten Bio-Betrieb gesetzt habe. Es gleicht sich aus, da nicht alles von einem Betriebszweig abhängt.“

Laut den  aktuellen Informationen der Österreich Wein Marketing GmbH „Österreich Wein 2021“ erstreckt sich österreichweit  die Weingartenfläche auf insgesamt 44.913 Hektar. Davon sind über 30.300 Hektar   der weißen Rebsorten gewidmet und macht Österreich zu einem Weißweinland.


2021 wurden rund 2,46 Millionen Hektoliter Wein geerntet. Aus Österreich wurden rund 70,2 Millionen Liter Wein exportiert.
Der Weinkonsum in Österreich ist in Österreich jedoch rückläufig und  um   5,5 Prozent gesunken: Laut Österreich Wein Marketing wurden zuletzt    2,3 Millionen Hektoliter  gekauft

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