Hier ist Arbeiten richtig teuer
Man muss ein Chamäleon sein“, sagt Peter Aldrian über das Leben als Expatriate. Peter Aldrian war für seinen Arbeitgeber, den Tiroler Metallkonzern Plansee, bereits in Deutschland, Frankreich und China tätig – seit vier Jahren ist er Geschäftsführer in Japan. Die Wirtschaftskammer hat ihm 2013 den „Expat Award“ verliehen. Das Wichtigste sei, die Gepflogenheiten und den Lebensstil des Landes aufzunehmen und die fremde Kultur an sich heranzulassen. „Man darf nicht vergessen, dass man Gast in diesem Land ist“, sagt er.
Importe nach Afrika teuer
Dass eine afrikanische Stadt für Expats am teuersten ist, liegt an den Importen. „Importierte Güter wie Kleidung und Haushaltswaren sind in der Regel kostspielig. In den afrikanischen Städten fallen diese Faktoren besonders stark ins Gewicht“, sagt Mercer-Expertin Margit Kaiser. Ansonsten sei die Miete ein großer Kostenpunkt, geeigneter Wohnraum für Expatriates sei in vielen Städten knapp und teuer.
Peter Aldrian hat sich auf eigenen Wunsch seine Wohnung selbst organisiert, bei anderen macht das die Firma: „Ob man sich im Ausland wohl fühlt, hängt vom sozialen Umfeld ab. Die Wohnung hat großen Einfluss – ich fühl’ mich wohler, wenn ich das selbst machen kann.“
Bei einem Auslandseinsatz sei die große Herausforderung der Anfang, sagt Bernhard Krainer. Aktuell leitet er die OMV-Geschäfte in Norwegen. „Man hat eine steile Lernkurve zu bewältigen, sowohl im Job als auch im privaten Umfeld.“
Anlaufstelle in Wien
Die Wirtschaftsagentur Wien hat vor knapp drei Jahren ein Expat Center gegründet, eine eigene Anlaufstelle für ausländische Fachkräfte. Wer nach Wien kommt, soll Ansprechpartner haben, die helfen können und Infos weitergeben. Fragen zu Aufenthalts-, Arbeitsrecht, Familie und Wohnen werden am häufigsten geklärt. Auch bei heiklen privaten Themen hilft das Expat-Center. So hat man zum Beispiel einem indischen Ehepaar, das in Wien lebt und arbeitet, bei der Adoption eines indischen Kindes geholfen.
Expats stehen immer wieder vor neuen Herausforderungen. Auch für Krainer ist nicht alles im Voraus planbar: „Die Umstände im Ausland sind komplett anders als daheim. Aber gerade das macht den Reiz aus.“
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