Grüne-Erde-Chef: "Haben noch viele Ideen in der Schublade."
KURIER:Die Grüne Erde ist ein stark wachsendes Unternehmen. Woher holen Sie sich Inspiration?
Reinhard Kepplinger: Die meisten Ideen entstehen in Diskussionen mit Mitarbeitern und Projektpartnern. Ich bin nicht der Typ, der im stillen Kämmerlein Entscheidungen trifft. Einsame Entscheidungen bergen ein hohes Risiko. Außerdem hilft es, wenn man viel von der Welt sieht. Ich reise gerne.
Apropos Diskussionen: Sie waren als Student in der grün-alternativen Bewegung politisch engagiert. Wie kam es, dass Sie sich für eine Laufbahn als Unternehmer entschieden?
Für die Politik bin ich einfach zu ungeduldig. Ich wollte etwas bewegen und nicht nur Diskussionen über Fragen führen, für die es keine konkreten Umsetzungschancen gab. In dieser Zeit habe ich als Nebenjob den damaligen Grüne-Erde-Eigner Karl Kammerhofer geholfen. Als er die Firma verkaufte, übernahmen Kuno Haas und ich das Unternehmen.
Was sind Ihre nächsten Ziele?
Im Moment steht noch die Weiterentwicklung der neuen Grüne-Erde-Welt im Mittelpunkt. Da haben wir noch viele Ideen in der
Schublade. Außerdem haben wir noch ein paar Städte im deutschsprachigen Raum für neue Geschäfte im Fokus. Und wir arbeiten an einem neuen Gestaltungskonzept für die bestehenden Stores.
Werdegang
In seiner Studienzeit träumte Reinhard Kepplinger (Jahrgang 1957) von einem Selbstversorger-Bauernhof im Mühlviertel. Doch es kam anders: Mit seinem damaligen WG-Kollegen Kuno Haas stieg er 1993 bei der Grünen Erde ein, bei der der studierte Betriebswirt acht Jahre lang freiberuflich im Marketing und der Werbung gearbeitet hatte. Heute ist Reinhard Kepplinger für strategische Führung, Corporate Identity und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder verantwortlich. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Unternehmen
Eine japanische Matratze war das erste Produkt der Grünen Erde. Heute setzt das Unternehmen mit 430 Mitarbeitern mehr als 50 Millionen Euro um. 80 Prozent der Mitarbeiter sind Frauen. Die Wochenarbeitszeit beträgt 29 Stunden im Durchschnitt.
Im September eröffnete im Almtal ( Oberösterreich) die Grüne-Erde-Welt inklusive Besucherzentrum, neuer Produktion, einem großen Shop und einer 16 Hektar Bio-Landwirtschaft.
"Die Verbindung von ökologischem, sozialem und ökonomischem Denken ist die Basis der Grünen Erde – auch wenn wir stark gewachsen sind. Wenn alle Möbelhersteller so konsequent ökologisch produzieren würden, gebe es weniger Sondermüll auf dieser Welt.“
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