Geschäfte ohne Fettnäpfchen

Alleine in Europa gibt es schon zahlreiche Unterschiede im Business.
Ein Kontinent, viele Kulturen: Was bei geschäftlichen Beziehungen in europäischen Ländern zählt – und was man gar nicht tun sollte.

Großbritannien: Hier braucht es Coolness

Die Briten lieben es, wenn Sie Witze auf eigene Kosten machen – Ironie (britischer Humor!) trauen sie Ausländern nämlich nicht zu. Wer hier also punktet, gewinnt Sympathien. Angebereien hingegen können sie nicht leiden. Akademische Grade in der eMail-Signatur anzuführen, empfänden sie als „ unappetitliches Zeichen von Hochmut“, so die Autoren.

Schweden: Man mag die Harmonie

Hygge pflegt man auch im Business: Fika (Kaffeepausen) seien „unerlässlich für informelle Kommunikation“ bei Meetings, so die Autoren. Überhaupt halten die Schweden gerne Kontakt mit ihren Geschäftspartnern, sind harmoniebedürftig und konfliktscheu. Sie leben nach dem Motto „Det löser sig“ – alles wird gut. Der Tipp daher: „Treffen Sie sich oft, rufen Sie an und erkundigen Sie sich, ob alles in Ordnung ist.“

Belgien: Achten Sie auf Ihre Sprache

Belgien ist international, alleine in Brüssel sind zwei Drittel der Bewohner Ausländer. Auf Sprache legt man hier deshalb viel Wert. Das kann knifflig werden, denn: Die Flamen (60 Prozent der Bevölkerung) sollte man nie auf Französisch ansprechen und einen Wallonen niemals auf Niederländisch. Bei Verkaufsgesprächen empfehlen die Autoren also immer zuerst nachzufragen, welche Sprache denn bevorzugt würde. Im Zweifel: Englisch geht immer.

Tschechien: Bleiben Sie förmlich

Die Tschechen sind sehr stolz auf ihre akademischen Titel und wollen auch unbedingt mit diesen angesprochen werden. Auch sonst legt man Wert auf Förmlichkeit, Respekt, Korrektheit. Pluspunkte im Geschäftsleben gibt es, wenn man sich Mühe gibt, ein paar Wörtchen auf Tschechisch zu lernen oder die Namen richtig auszusprechen. Was auch eine gute Basis für Smalltalk sein kann.

Deutschland: Suchen Sie die Parallelen

Die Deutschen sind ausgezeichnete Redner, auf Geplänkel vor geschäftlichen Terminen legen sie aber keinen Wert. Muss es dennoch einmal sein, eignen sich die Unterschiede in der gemeinsamen Sprache hervorragend als Smalltalk-Themen. Witze und Diskussionen über Sackerl, Kästen, Stiegenhäuser oder Mistkübel sollen das Eis zwischen den Geschäftspartnern auf besonders behutsame Weise brechen.

Frankreich: Plaudern Sie ruhig

Die Franzosen hingegen lieben Smalltalk. Konversation und Geschäfte gehören zum guten Ton. Und das am besten in der Landessprache – zumindest beim ersten Kennenlernen – und über das Land selbst. Geschäfte werden hier gerne bei einem guten Essen besiegelt, man schätzt es zudem, wenn man Interesse an Käse und Wein zeigt. Bei aller Bewunderung für das Land Frankreich: die nationale Politik sollte man beim Smalltalk lieber aussparen.

Geschäfte ohne Fettnäpfchen
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