Geld gegen Goodie
Vor einem Jahr hatte Isabel Philipp eine Idee und wenig später einen Business-Plan: Die Tischlerin wollte eine Werkstatt gründen, wo jedermann gemeinsam mit ihr an den neuen Möbelstücken arbeiten, sie personalisieren kann. Der Name ihrer Unternehmung: finally you.
Doch noch ist nicht alles komplett: Um Handmaschinen, Material und Werbemaßnahmen zu finanzieren, startet Isabel Philip mit finally you ab Ende Februar auf der Crowinvesting-Plattform 1000x1000.at.
Investment
„Die Banken sind bei der Finanzierung von jungen Unternehmen zurückhaltend geworden. Crowdfunding ist eine gute Alternative“, sagt Isabel Philipp. Da sie Einzelunternehmerin ist, hat sie sich für das sogenannte Reward-based Crowdfunding entschieden. Die Gönner erhalten als Gegenleistung eine Anerkennung – in Philipps Fall für 50 Euro ein Schlüsselboard aus Vollholz, für 700 Euro kann man mit vier Freunden gemeinsam mit der Tischlerin in der Werkstatt basteln. Im Gegensatz zu Equity-based Crowdfunding fließt bei dieser Variante kein Geld zurück an den Geldgeber. 8500 Euro sollen zusammenkommen. Ist es weniger, bekommen – wie üblich – alle Investoren ihr Geld zurück. Isabell Philipp jedoch ist zuversichtlich. Ihr Vertrauen hat sie von der 1000x1000-Community, denn Crowdfunding-Kandidaten werden, bevor die tatsächliche Investment-Phase beginnt, im digitalen Plenum zur Diskussion gestellt – das Feedback war gut. „Zu Beginn hatte ich das Gefühl, als ob ich um Geld betteln würde. Doch ich habe gemerkt, dass es nur eine Befindlichkeit von mir ist, die nicht zutrifft: Wir leben zum Glück in einer Zeit, in der die Menschen gerne in gute Ideen investieren“, sagt Isabel Philipp.
Michael Steiner hat bereits mit 18 Jahren einen höhenflexiblen Stöckelschuh erfunden. Seit einiger Zeit arbeitet er an der Umsetzung und kümmerte sich um Patentrechte. Wie sich jetzt herausstellen sollte, war er damit gut beraten. Denn ein deutsches Unternehmen hatte auf seiner Webseite ein ähnliches Produkt vorgestellt. Gemeinsam mit Rechtsanwalt Florian Kranebitter konnte nun erwirkt werden, dass der deutsche Anbieter das Produkt von der Webseite nehmen musste. Vergangene Woche erst wurde Michael Steiners Business-Plan, der an der WU erarbeitet wurde, fertig. Nun ist er auch Investorensuche, um mit der Produktion des Stöckelschuhs zu starten.
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