Frauenquote: Ziel für 2013 schon erreicht

Frauenquote: Ziel für 2013 schon erreicht
Minister Heinisch-Hosek und Mitterlehner feiern einen "Etappensieg": Der Anteil der Frauen in Aufsichtsräten staatsnaher Betrieben ist stark gestiegen.

Vor rund einem Jahr hat die Regierung eine Frauenquote für die Aufsichtsräte staatsnaher Betriebe beschlossen. Am Dienstag legten Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) im Ministerrat ihren Fortschrittsbericht 2012 vor und dieser ist recht positiv ausgefallen.

Das Ziel von 25 Prozent, das man sich für Ende 2013 vorgenommen hat, wurde bereits erreicht: Im Durchschnitt liegt die Bundes-Frauenquote in diesen staatsnahen Firmen bei 26 Prozent, davor lag diese bei 16,1 Prozent. 28 Betriebe erfüllen die Vorgabe allerdings noch nicht und in zwölf sind die Männer noch ganz unter sich. Die beiden Regierungsmitglieder zeigten sich am Dienstag gegenüber Journalisten erfreut.

Im Berichtszeitraum war der Bund an 55 Unternehmen mit mehr als 50 Prozent beteiligt. Zwölf Ministerien entsenden in diese zusammen 281 (von insgesamt 406) Aufsichtsratsmitgliedern. Davon waren 73 Frauen, insgesamt sind in diesen Unternehmen 102 Aufsichtsratsposten weiblich besetzt, geht aus den Unterlagen hervor. Die Quotenvorgabe gilt freilich nur für die vom Staat entsandten Aufsichtsratsmitgliedern. In 44 der 55 betroffenen Betriebe ist der Bund allerdings alleiniger Eigentümer, wurde betont.

27 Firmen weisen bereits eine Bundes-Frauenquote von 25 Prozent oder mehr auf. In zwölf davon ist sie über 50 Prozent. Allerdings erfüllen 28 Unternehmen die Vorgabe von 25 Prozent noch nicht. Heinisch-Hosek und Mitterlehner wiesen jedoch darauf hin, dass bei 14 dieser Betriebe die Möglichkeit besteht, durch anstehende Neubestellungen 2012/2013 die Vorgabe auch fristgerecht zu erfüllen.

"Etappensieg"

Die Frauenministerin sprach von einem " Etappensieg" und zeigte sich überzeugt, auch das Ziel von 35 Prozent bis 2018 schon früher zu erreichen. Dass man sich die Latte damit zu niedrig gelegt habe und deshalb das Ziel früher erreiche, wiesen Heinisch-Hosek und Mitterlehner allerdings zurück. Zu einer verpflichtenden Quote auch für die Privatwirtschaft meinte der Wirtschaftsminister, dass sich diese wohl "der Dynamik auch nicht entziehen" werden können und "genug sozialer Druck" entstehe, mehr Frauen in die Aufsichtsräte zu entsenden. Es gebe jedenfalls genug qualifizierte Frauen, verwies der Minister auch auf eine gemeinsam von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung eingerichtete Aufsichtsrätinnen-Datenbank.

In 17 der 28 Unternehmen entsendet der Staat derzeit keine Frau, wobei in zwölf davon auch die Mitgesellschafter keine Frau in den Aufsichtsrat berufen haben - die Männer sind dort ganz unter sich. Insgesamt hat der Bund in der Berichtsperiode 64 Personen entsandt, wovon 25 Frauen waren (39 Prozent).

Die Entscheidung für einen Stufenplan zur Erhöhung des Frauenanteils in Aufsichtsräten staatsnaher Betriebe ist auf Bundesebene im März 2011 gefallen. Dieser sieht vor, dass bis 2013 ein Viertel mit Frauen besetzt ist, bis 2018 sollen die 35 Prozent erreicht werden. Betroffen von der Regelung sind 55 Unternehmen, an denen der Bundesanteil 50 Prozent und darüber beträgt. Inzwischen sind auch vier Bundesländer nachgezogen. Quoten für landesnahe Unternehmen gibt es in Niederösterreich, Vorarlberg, Salzburg und in Kürze auch in der Steiermark.

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