Frage an die Personalexpertin: Welche Rolle spielt der Impfstatus?
KURIER: Das Impf-Thema ist allgegenwärtig und erreicht auch die Arbeitswelt. Sie als Personalvermittlerin, achten Sie bei den KandidatInnensuche bei der Personalvermittlung auf den Impfstatus?
Charlotte Eblinger-Mitterlechner: Nein – ich denke, dass es dafür zu früh ist. Erst wenn alle, die sich impfen lassen wollen, durchgeimpft sind, wird es ein Kriterium sein. Erst dann kann man die Impf-Gegner von den Impf- Befürwortern unterscheiden
Merken Sie, dass Firmen der Impfstatus der Kandidaten wichtig ist?
Nein, noch nicht.
Hat die Pandemie die Anforderungen an KandidatInnen verändert?
Nicht für alle, aber der „souveräne Umgang mit einer Krise“ ist für Führungskräfte nun schon ein Kriterium geworden.
Was würden Sie KandidatInnen raten, die nach dem Impfstatus gefragt werden?
Ich rate, die Wahrheit zu sagen. Wenn KandidatInnen explizit gefragt werden, dann hat das Thema eine Bedeutung in dem Unternehmen, für das sie sich beworben haben. Und wenn dann das eigene Impfverhalten mit den Wünschen des Unternehmens nicht übereinstimmt, sind Probleme oder Diskussionen programmiert. Wenn es jedem/r MitarbeiterIn freisteht, sich impfen zu lassen, beziehungsweise ungeimpft zu bleiben, wird im Bewerbungsprozess auch nicht danach gefragt werden. Dann ist das einfach kein Thema.
Welche Herausforderungen birgt die Pandemie bei der internationalen KandidatInnen-Frage?
Im Bewerbungsprozess brachte die Pandemie fürs Erste Vorteile, da die Anreise zu persönlichen Vorstellungsgesprächen durch den Umstieg aller auf Zoom und MS Teams wegfiel. De facto konnte jede/r von überall Bewerbungsgespräche führen. Die virtuellen Gespräche fanden in manchen Unternehmen sogar bis zur finalen Entscheidung statt – es gab also Einstellungen, ohne dass man einander je persönlich gesehen hat. In Bezug auf das Impfthema wird es die Zukunft weisen, welches Land, welche Impfung anerkennt. Erst dann wird danach gefragt werden.
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