Erhöhte Nachfrage nach Verkäufern

Erhöhte Nachfrage nach Verkäufern
Bei den Stellenangeboten stehen Jobs in Vertrieb und Verkauf derzeit hoch im Kurs. Gefragt sind auch Top-Manager.

Verkäufer haben es gut. Selten gab es so viele offene Stellen für geschultes Verkaufspersonal wie derzeit am Arbeitsmarkt. In allen gängigen Jobinseraten Österreichs ist kaum eine Branche zu finden, die nicht auf der Suche ist.

Laut AMS-Qualifikationsbarometer - ein Querschnitt aus Stellenmarktanalysen, Experteninterviews und Studien zum Thema - gab es im August 2011 bei den Handelsberufen insgesamt 3.627 offene Stellen. Davon entfielen auf den Bereich Händler, Ein- und Verkäufer 2.702 offene Posten und auf die Gruppe der Handelsvertreter, Werbefachleute und Vermittler 925 vakante Stellen. Damit setzt sich der Trend des Vorjahres fort.

Aufwärtstrend

Denn nach dem Umsatzrückgang vor zwei Jahren konnte der Einzelhandel 2010 (ohne Handel mit KFZ) ein Umsatzplus von vier Prozent erzielen. Und auch der Großhandel hatte Grund zur Freude: Im ersten Halbjahr 2010 konnten die Umsätze um 4,3 Prozent gesteigert werden. Und im dritten Quartal setzte sich dieser Trend mit einer Steigerung um 5,3 Prozent weiter fort. Für heuer darf man gespannt sein, ob der Höhenflug weitergeht. Die Anzeichen sind vielversprechend, sagen die Analysten. Allein die Tatsache, dass auch heuer vermehrt Beschäftigte gesucht werden, ist ein Indiz für steigende Umsatzzahlen. Insgesamt gab es in der Sparte Verkaufspersonal 2010 allein über das AMS 50.777 offene Stellen, über die Printmedien wurden in Summe 58.736 Jobs angeboten.

Egal, welcher Kanal genutzt wird, Verkaufsjobs gibt es so viele wie schon lange nicht. Das bemerken auch die Stellenbörsen im Internet wie das Online-Karriereportal monster.at. Innerhalb des vergangenen Jahres wurden über 8.500 Stellenanzeigen im Bereich Verkauf/Vertrieb ausgeschrieben. Am meisten gefragt: Filialmitarbeitern, Geschäftsführern (Sales Manager, Sales Director, etc.), Nachwuchsführungskräften, Teilzeitverkäufern und
Außendienstmitarbeiter. Im Netz werken Ein neuer, immer wichtiger werdender Ansatz ist Social Media in Verbindung mit Recruiting und Jobsuche. "Aktiv kann man etwa über Unternehmensprofile auf Facebook nach interessanten Arbeitgebern und Stellen suchen und sich auf Bewertungsplattformen die Unternehmensbewertungen von Mitarbeitern anschauen", so Barbara Wiesinger, Country Manager & Sales Director von monster.at.

Wem das zu viel Aktivität ist, kann auch die Möglichkeit einer passiven Jobsuche nutzen. In diesem Fall sucht man nicht selbst, sondern lässt sich von interessierten Unternehmen ansprechen. Dazu richtet man Profile in sozialen Netzwerken ein, in denen man sich als Kandidat präsentieren kann, etwa in Xing oder LinkedIn oder auf Facebook. Letzteres könnte in Zukunft eines der wichtigsten Medien für das berufliche Netzwerken werden.

Trends: Gute Chancen im Verkauf

Eine Tendenz, welche Branche nach Verkäufern besonders sucht, lässt sich derzeit schwer ablesen. Die Berufsfelder sind breit gestreut: von Einstiegs- und Assistenzjobs bis hin zu Leitungs- und Managementpositionen. Zu den Top-10-Berufsfeldern zählen laut monster.at:

Administration, Sachbearbeitung, Office (10,8%)
Vertrieb, Verkauf (10,2%)
Marketing, Redaktion, PR (8,3%)
IT, Software, Telekommunikation (7,7%)
Geschäftsleitung, Strategisches Management (7,6%)
Programm- und Projektmanagement (7,5%)
Ingenieurswesen, Konstruktion, technische Planung (4,6%)
Rechnungswesen, Finanzen, Versicherungen (4,5%)
Customer Service, Kundenbetreuung (4,5%)
Logistik, Spedition, Transport (4,1%)

Interessant: Auch wenn erfahrenes Verkaufspersonal gefragt ist, beklagen Unternehmen mitunter, dass qualifizierte Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt fehlen. So ist rund ein Fünftel der Meinung, dass im Bereich Verkauf und Vertrieb Fachkräfte knapp sind und nur schwer gefunden und rekrutiert werden können.

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