Erfolgreiche Firmen fördern Frauen stärker

Am 31. März ist Equal Pay Day: Bis zu diesem Tag mussten Frauen in diesem Jahr arbeiten, um das zu verdienen, was Männer bis Ende 2014 verdient haben.
Equal Pay Day: Erfolgreiche Betriebe fördern Frauen deutlich stärker als weniger erfolgreiche Betriebe.

Das Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) hat zum österreichischen Equal Pay Day am 31. März (bis zu diesem Zeitpunkt mussten Frauen arbeiten, um das zu verdienen, was Männer bis Ende 2014 verdient haben) eine Umfrage unter Führungskräften präsentiert. Darin zeige sich, dass erfolgreiche Unternehmen Frauen deutlich stärker fördern als weniger erfolgreiche Betriebe.

Frauen verdienen in Österreich im Schnitt um 23,85 Prozent weniger als Männer. Damit müssten sie jährlich um 62 Tage länger arbeiten, um den gleichen Lohn zu erhalten. Ermittelt wird der Wert aus dem jüngsten Rechnungshofbericht (2014) zu Einkommen auf Basis von Vollzeitgehältern.

Bei der Umfrage „Women Fast Forward“ wurden im Auftrag von EY weltweit 400 Führungskräfte - zur Hälfte Männer und Frauen - aus Unternehmen mit mehr als 500 Millionen US-Dollar (460,58 Mio. Euro) Umsatz befragt. Dabei ist sich ein Großteil einig: Frauen in Führungspositionen steigern den Erfolg des Unternehmens. Jeweils rund zwei Drittel sind überzeugt, dass Unternehmen durch Frauen in Führungspositionen sowohl eine bessere finanzielle als auch nicht-finanzielle - zum Beispiel in Bereichen Governance, Corporate Social Responsibility oder Innovation - Performance erzielen.

Größer fördert besser

„Gleichberechtigung ist also nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der unternehmerischen Vernunft“, sagt Elfriede Baumann, Partnerin bei EY, in einer Aussendung. So zeige sich eine positive Korrelation zwischen Unternehmenserfolg und Intensität der Frauenförderung. „High Performers“ - also Unternehmen, die im letzten Jahr ein mehr als 20-prozentiges Wachstum verzeichnen - bieten überdurchschnittlich oft flexible Arbeitsarrangements (33 Prozent), haben klare und messbare Ziele für den Frauenanteil in Führungspositionen (31 Prozent) und bieten Programme, bei denen Frauen einen Einblick in alle Abteilungen und Funktionen bekommen (28 Prozent).

Aus Sicht der weiblichen Führungskräfte sind „klare Weiterentwicklungsmöglichkeiten“ (35 Prozent) der wichtigste Karrierebeschleuniger. Ebenfalls großen Wert legen die befragten weiblichen Führungskräfte auf eine „gute Work-Life-Balance“ (32 Prozent) und „flexible Arbeitszeiten“ (28 Prozent). Aus Sicht der männlichen Befragten (27 Prozent) ist ein unterstützendes Umfeld am wichtigsten für die Karriere von Frauen. Darüber hinaus brauche es CEOs, die sich aktiv und sichtbar für die Förderung von Frauen einsetzen. Einig sind sich männliche und weibliche Führungskräfte weitgehend bei der Frage, was Frauen selbst dazu beitragen können, um ihre Karriere in Schwung zu bringen: Sie sollten proaktive Schritte setzen und ihren Aufstieg bewusst vorantreiben müssen (30 Prozent Männer vs. 33 Prozent Frauen). Ebenfalls wichtig sei das „aktive Einfordern von Trainings und Weiterbildungen“ (Männer: 20 Prozent, Frauen: 27 Prozent).

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